Ernst Wilhelm Nay

1902, Berlin1968, Köln

„Ich lebe das Abenteuer der weißen Leinwand.“ (EWN, 1953)

Ernst Wilhelm Nay war ein Meister der Farbe und deren Bewegung auf der Leinwand. Ausgehend von einem gegenständlichen, vom Expressionismus geprägten Frühwerk entwickelte er nach Ende des Zweiten Weltkriegs abstrakte Werkgruppen, die sich mit der Wirkung von Farbe und Formen auf der Leinwand auseinandersetzen: Hierzu zählen Werkgruppen wie "Hekate Bilder" (1945-1948), "Fugale Bilder" (1949-1951), "Rhythmische Bilder" (1952-53), "Scheibenbilder" (1954-62) und "Augenbilder2 (1963-64). Seine in klaren Farben und Umrissen gemalten "Späten Bilder" (1965-68) schließen mit ihren Anklängen an die Gegenständlichkeit den Kreis zum Beginn seiner Karriere. Auch wissenschaftlich setzt er sich mit dem Thema Farbe auseinander. So publiziert er 1955 „Vom Gestaltwert der Farbe“, das in der Kunstwelt auf große Resonanz stieß. Er verstand seine Werke als „Flachkunst“, ohne Vorder- oder Hintergrund - mit dem Ziel die Farbflächen zum Schwingen zu bringen: positive Farben streben nach vorne, negative weichen zurück. Nays ebenfalls virtuose Papierarbeiten lassen spannende Rückschlüsse auf seine Arbeitsweise und Entwicklung zu und dokumentieren seinen hohen künstlerischen Anspruch.

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