Museum

Kunstmuseum Lindau:

"Mythos Natur - von Monet bis Warhol"

noch bis zum 3. Oktober 2022

Die Lindauer Ausstellung zeigt, wie Künstler vom Impressionismus bis in die Moderne die überbordende Formen- und Farbenvielfalt der Natur in ihre jeweils eigene Bildsprache übersetzten.

Nach einer ganzen Reihe monografischer Ausstellungen zur Malerei der klassischen Moderne zeigt das Kunstmuseum Lindau erstmals eine thematisch geprägte Sonderausstellung: »Mythos Natur – von Monet bis Warhol« präsentiert Werke so populärer Künstler wie Monet, Manet, Renoir, Liebermann, Macke, Nolde, Münter, Picasso und Warhol. Denn für Maler aller Epochen bedeutet das Studium der Natur eine der wichtigsten Grundlagen ihres Schaffens. Landschaften und Blumenstillleben sind seit jeher reizvolle Bildthemen, und private sowie öffentliche Gärten wurden zu unerschöpflichen Inspirationsquellen für Maler und Poeten. So rückte der Garten besonders seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in den Fokus der Künstler, um in der Freilichtmalerei neue bildnerische Möglichkeiten und Techniken zu erproben.

INSPIRATION UND ERHOLUNG

Claude Monet ist der Künstler, dessen Werk zum Inbegriff des Themas ‚Gärten in der Kunst‘ wurde. „Vielleicht verdanke ich es den Blumen, dass ich Maler geworden bin“, resümierte er mit Blick auf seinen Garten in Giverny. Doch Monet war nicht der Einzige, dem die kultivierte Natur der Blüten, Gärten und Parks entscheidende Inspiration für die Malerei lieferte. Der Garten hat als Raum für den Ausdruck von Farbe, Licht und Atmosphäre viele der größten Künstler der Welt herausgefordert. Renoir übersetzte den feinen Glanz von Rosen in sanfte Farbakkorde. Bonnard, Monet und Liebermann verstanden Gärten und Parks als Oasen zur Erholung vom geschäftigen Treiben der Großstadt. Auch August Macke flanierte stundenlang durch Parkanlagen.

EINKLANG MIT DER NATUR

Naturstudien und Gärten sind für Künstler auch Sinnbilder der immerwährenden Suche nach einem Leben im Einklang mit der Natur. Künstlerkolonien strebten fernab der Großstadt nach einer idealen Verbindung zwischen Kunst und Leben. Vielen war bereits der private Garten ein Malerparadies. Max Liebermann liebte seinen mit Stockrosen, Salvien und Zinnien gefüllten Staudengarten. Paul Klee beschäftigte sich im Garten seines Elternhauses in Bern mit der Morphologie der Pflanzen. Gabriele Münter malte immer wieder den Blick in ihren Murnauer Garten, und Emil Nolde gestaltete in Seebüll ein farbintensives Refugium, in dessen hochsommerlicher Blütenpracht Aquarelle von außergewöhnlicher Schönheit in Kolorit und Leuchtkraft entstanden.

Schließlich bediente sich auch der Popartist Andy Warhol des Motivs der Blume und schuf mit seiner Serie „Flowers“ Ikonen der modernen Kunst. Doch setzte er der Freilichtmalerei vergangener Zeiten die serielle Kunst durch maschinelle Farbvariationen aus seinem Fabrikatelier entgegen.

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