Christopher Lehmpfuhl
Sonnige Allee
2017
Oil on canvas
120 × 140 cm | 47 1/4 × 55 in
bei Ratzeburg, Schleswig-Holstein
Provenance: The artist’s studio; Private Collection Southern Germany
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2020". Düsseldorf 2020
- Galerie Ludorff, "Christopher Lehmpfuhl – Vor Ort. Neue Bilder", Dusseldorf 2018
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2020", Düsseldorf 2020, S. 76
- Galerie Ludorff, "Christopher Lehmpfuhl – Vor Ort. Neue Bilder", Dusseldorf 2018, S. 16
Als Meisterschüler von Klaus Fußmann verschrieb sich Christopher Lehmpfuhl bereits während seines Studiums der traditionellen Stadt- und Landschaftsmalerei. In den Fußstapfen des französischen und deutschen Impressionismus entscheidet sich Lehmpfuhl, nicht nur motivische, sondern auch technische Verknüpfungen zu erweitern. Der Künstler ist bekannt als einer der aktivsten Pleinair-Maler Deutschlands. Direkt und unmittelbar wählt er seine Motive aus der Natur und gibt sie mit seiner individuellen Handschrift wieder. Lehmpfuhl wählt bewusst einen ganz persönlichen und direkten Zugang zu seinen Werken. Er malt nämlich nicht mit Pinsel und Palette, er trägt die Farbe direkt mit den Fingern auf der Leinwand auf. Aus dem unmittelbaren Erlebnis lassen sich häufig auch Mitbringsel aus der Natur in der nassen Farbe finden wie Dünengras, Sand, Erde oder Blätter.
Durch die besonders expressive Farbstruktur auf der Leinwand, dem reliefartigen Hoch und Tief der pastosen Farbmaterie wird der Betrachter aufgefordert, das Werk gänzlich zu erkunden. Aus der Nähe lassen sich beeindruckende Furchen, Hervorkragungen, Überlagerungen und Spuren der Finger erkennen. In der extremen Nahsicht vereinen sich die vielen kleinsten Farbstränge zu Farbwerten, die man aus der Ferne überprüft und feststellt, dass das Handwerk von Christopher Lehmpfuhl nicht nur sehr individuell, sondern auch als meisterlich bezeichnet werden muss.
Unsere Werkauswahl zeigt die volle Bandbreite von Lehmpfuhls Motivwelt. Auf seinen Malreisen hat der Künstler Momente eingefangen und auf Leinwand übertragen. Immer wieder findet er jedoch zurück in seine Heimat und so erschließt er viele Orte in und rund um Berlin. Ohne Vorstudie oder Skizze konzipiert Lehmpfuhl das Werk mental, indem er vorher die Gegenden, die er für seine nächsten Werke anvisiert, durchwandert und dort im wahrsten Sinne des Wortes das Motiv, den entsprechenden Ausschnitt ins Auge fasst. Besondere Bedeutung besitzen für Lehmpfuhl dabei die Lichtverhältnisse eines Ortes. Auch wenn ein großes Bild oft mehrere Stunden Malerei vor Ort bedeuten, in denen sich die Lichtverhältnisse mehrfach verändern, gelingt es ihm, die Stimmung der spezifischen Lichtverhältnisse vor Ort festzuhalten. So erstrahlt in unseren Werken ein Spiel von Sonne und Schatten, das strahlende Blau des Himmels oder die reflektierende Oberfläche der Gewässer.