Michael van Ofen

Ohne Titel
2007

Michael van Ofen, Ohne Titel

Oil on canvas

75 × 65 cm / 29 1/2 × 25 9/16 in

Signed and dated on the verso

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Provenance

The artist’s studio; Sies + Höke, Dusseldorf; Private Collection Rhineland

Exhibitions
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2020". Düsseldorf 2020
  • Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, "Michael van Ofen. Der Abschied der Braut", Cottbus 2010
Literature
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2020", Düsseldorf 2020, S. 122

Michael van Ofen bewegt sich sicher auf dem schmalen Grat zwischen Abstraktion und Figuration. Er befasst sich intensiv mit dem Thema Malerei und sucht seine Vorlagen ganz bewusst in der Landschafts-, Genre- und Porträt-Malerei des 19. Jahrhunderts. Damit wählt er eine Phase der Kunstgeschichte, in der die Malerei kurz vor ihrem Ende stand.1 »So wird ironischerweise ein Augenblick der Erfindungslosigkeit zum Ausgangspunkt der Neuerfindung in van Ofens Arbeit.«2 Dabei ist seine Kunst vor allem »eine Kunst des Weglassens«3: Auf einem fast schwarzen Hintergrund leuchten mehrere Farbflächen in gelbbraun, rosa, weiß und rot, die zusammenbetrachtet das abstrahierte Porträt einer dunkelhaarigen Frau mit Haube und roten Oberteil mit weißem Kragen ergeben. Das Frauenbildnis scheint trotz seiner verkürzten Darstellung sonderbar bekannt. Je länger der Betrachter das Bild ansieht, desto mehr Details scheinen sichtbar zu werden, wie die kleine rote Blume an der Kopfbedeckung oder der obere Teil des Gesichts, der von der breiten Krempe verschattet zu sein scheint. Und dennoch: Van Ofen malt keine Details, sondern ruft mit einem Strich Illusionen von Details hervor.4 Interessant ist van Ofens Definition von Malerei von 1995: »Ölmalerei bringt absolut künstliche, abstruse, idiotische Erfindungen aus einem klebrigen Haufen von farbiger Matsche hervor, die, auf begrenzter Fläche organisiert und über die Retina in den Körper eingespeist, irgendetwas im Kopf auslöst.«5

1 Dieses »Ende der Malerei« in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wird jedoch zu einer Neuerfindung derselben führen und die Moderne einläuten.

2 Jens Hoffmann, Was Malerei, und nur Malerei, kann, in: Michael van Ofen, Der Abschied der Braut, Ausst.-Kat. (DKW - Kunstmuseum Dieselkraftwerk, Cottbus, 2.5.-25.7.2010) Berlin/Düsseldorf 2011, S. 65-71, S. 65.

3 Wilhelm Werthern, Michael van Ofen, in: Le Monde diplomatique vom 14.11.2008.

4 Michael Van Ofen: Wenn Augen Landschaften zeugen, Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks, in: KUNSTFORUM International, Bd. 129 Die fotografische Dimension, 1995.

5 Ebd.

About Michael van Ofen

Michael van Ofen's oeuvre spans an arc from the classical landscape and portrait painting of the 19th century to the conceptual art of post-war modernism.

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