Bram Bogart
Geel
1969
Mischtechnik auf Holz
60 × 64 cm
Signiert und "'69" datiert auf der linken Seite sowie rückseitig nochmals signiert, "Sep. 1969" datiert, betitelt und "4" nummeriert
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Bram Bogart Foundation, Brüssel
Privatsammlung Rom (1970er-2023)
- Galerie Ludorff, Neuerwerbungen Herbst 2024, Düsseldorf 2024
- "XXXV. Biennale di Venezia", Sala del Belgio, Venedig 1970
- XXXV. Biennale di Venezia, "Bram Bogart", Ausst.-Kat. Belgio, Venedig 1970, Nr. V
»Many terms have been used to describe my work: peinture, relief, peinture mixed, peinture sculpture, peinture Baroque, peinture matière. More important to me than terminology, however, is the ever-returning problem of how to make good paintings. I believe that a true work of art is good, regardless of its technique or structure.«¹
Zu Beginn der 1950er Jahre beschließt eine Handvoll Künstler, über die Grenzen der traditionellen Malerei hinauszugehen. In Amerika gießt und spritzt Jackson Pollock dafür Farbe über ungrundierte Baumwolle, in Italien beginnt Lucio Fontana, Löcher in seine Leinwand zu stechen und in den Niederlanden experementiert Bram Bogart mit einem starken Impasto als Mittel zur Intensivierung der Oberflächenwahrnehmung. Seine Bilder reizen die Grenzen des Materials aus, wachsen über den Rahmen hinaus und be
eindrucken durch ihre intensive physische Präsenz.
Mit Ende des 2. Weltkriegs wendet sich der Künstler von seinen frühen, pointilistisch anmutenden Landschaftsdarstellungen und kubistischen Stil
leben ab und setzt sich, geleitet vom Tachismus, intensiv mit Farboberflächengestaltungen und deren Wirkung auseinander.
Um Plastizität zu erreichen mischt er den verwendeten Öl- und Wasserfarben verfestigende Stoffen wie Marmormehl, Kreidepulver oder Leim bei, die er anschließend in einem sehr gestischen Farbauftrag formatfüllend und in geometrischen Grundformen auf den Malgrund aufbringt.
Bogarts Titel sind oft Beschreibungen des Dargestellten. So ist »Geel« in dem Fall unserer Arbeit schlicht die niederländische Übersetzung für »Gelb«. In dicken vertikalen Streifen quilt die gelbe Farbmasse über den Bildträger hinaus. Der Farbauftrag vermittelt die Impression eines trägen Fließens und lädt die Betrachtenden zur Kontemplation ein.
Anfang der 1960er Jahre lässt sich der Künstler in Belgien nieder. Er er
langt internationale Aufmerksamkeit und stellt in Gruppenausstellungen im Louvre in Paris und im Guggenheim in New York sowie in Einzelausstellungen in Brüssel und Amsterdam aus. 1970 vertritt er Belgien auf der Biennale von Venedig und wählt unter anderem unser gelbes Werk für die international sehr beachtete Präsentation aus.
1 Zitiert aus: White Cube Mason’s Yard, »Bram Bogart«, London 2020, S. 83.