Otto Mueller
Zwei Mädchen im Wald
ca. 1925
Aquarell und Farbkreide auf Papier
70 × 50 cm
Signiert
Werkverzeichnis Pirsig/von Lüttichau 2020 Nr. P1925/24; Werkverzeichnis Pirsig/von Lüttichau 2003/07/08 Nr. 340
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Nachlass des Künstlers; Galerie Nierendorf, Berlin (-1960er/1970er); Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (1960er/1970er-2023 durch Erbschaft)
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2024", Düsseldorf 2024
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2024", Düsseldorf 2024, S. 94
- Tanja Pirsig-Marshall/Mario-Andreas von Lüttichau, "Otto Mueller: Catalogue Raisonné. Bd. II: Zeichnungen und Aquarelle/Drawings and Watercolours", Leipzig 2020, Nr. P1925/24
- Mario-Andreas von Lüttichau/Tanja Pirsig, "Otto Mueller. Werkverzeichnis der Gemälde", CD-ROM, München 2003, Essen 2007/08, Nr. 340
- Lothar-Günther Buchheim/Florian Karsch, "Otto Mueller – Leben und Werk", Feldafing 1963, S. 107
Von 1910 bis 1913 war Otto Mueller aktives Mitglied der expressionistischen Künstlergemeinschaft »Die Brücke«. Trotz seiner engen Verbindung zur Gruppe ist der Stil Muellers von einer sanfteren Stimmung geprägt. Sein Fokus lag auf der Einheit von Mensch, Natur und der sie verbindenden Ursprünglichkeit, in der er auch das unverfälschte, ungetrübte Wesen von Mann und Frau sichtbar zu machen ersuchte. Diese Rückkehr zu einer Form des Ursprünglichen äußert sich in seinem Wirken von eindrucksvoller Klarheit und Einfachheit.
In unserer mit Aquarell und Farbkreide gefertigten Zeichnung »Zwei Mädchen im Wald« lässt sich Muellers Leidenschaft für den Menschen und vor allem den weiblichen Körper als Motiv sehr gut ablesen. Dunkle, aber dennoch zarte Linien bestimmen den Bildraum, der in drei Tiefenebenen unterteilt wird. Im Vordergrund lehnt sich rechts eine unbekleidete, junge Frau rücklings an einen durch rasche, kräftige Pinselstriche modellierten Baum. Sie scheint sich mit der uns zugewandten Sitzenden im Mittelgrund links zu unterhalten, die ihre Füße entspannt übereinander kreuzt. Im Hintergrund umrahmt ein grünender Wald die Szenerie und hebt die ungezwungene Natürlichkeit der Begegnung auf einer Lichtung hervor. Mit sicherer Hand setzt Mueller die Linien in dieser ausdrucksstarken Zeichnung. Mit nur wenigen, aber dynamischen Strichen umschreibt er die beiden weiblichen Silhouetten. Durch die streng gegliederte Fläche setzt er einen Rahmen für das Geschehen und erfasst so zugleich gekonnt das Wesentliche des Sujets.