Gemälde, Pastelle, Zeichnungen, Druckgraphiken
9. September 2012 – 19. Januar 2013
Galerie Ludorff Königsallee 22 Düsseldorf
Mit der Schau „Max Liebermann“ freut sich die Galerie Ludorff ab dem 9. September 2012 auf einen Höhepunkt ihrer bisherigen Ausstellungshistorie. Über 40 Exponate gewähren Einblick in die künstlerische Entwicklung Liebermanns und veranschaulichen den Wandel von seinen frühen ländlichen Szenen in Holland bis zu den frei interpretierten, farbprächti-gen Wannseegärten des Spätwerks. Nicht nur hinsichtlich der Qualität der Werke, sondern auch aufgrund des Umfangs muss die Ausstellung außerdem als singulär auf dem deutschen Kunstmarkt gewertet werden.
Die Ausstellung veranschaulicht Liebermanns Verhaftung in der Motivwelt der Malerei des 19. Jahrhunderts anhand eines Portfolios von Radierungen und Zeichnungen. Gleichzeitig zeigt die bereits ausgesprochen freie Linienführung und das Kolorit die Orientierung am französischen Impressionismus – bis dato im akademisch-wilhelminisch geprägten Deutschland eine gewagte Neuheit.
Bereits in den 1870er Jahren entdeckt Liebermann während seiner Sommeraufenthalte in Holland die Plein air-Malerei für sich. Bei der Motivwahl liegt das Hauptaugenmerk noch auf Themen des einfachen Lebens. Beeinflusst durch die Malerei Jean-François Millets und der Schule von Barbizon, sind es ländliche Genreszenen mit vereinzelten Staffagefiguren, der arbeitende Mensch – Hirten, Weber und Frauen bei häuslichen Tätigkeiten – sowie Szenen menschlicher Fürsorge, die seine Werke motivisch bestimmen.
Gegen Ende des Jahrhunderts wendet sich Max Liebermann den Motiven der mondänen Küstenorte als gesellschaftlicher Bühne bürgerlicher Schichten zu. Mit lockerem Pinselstrich und einer zunehmend helleren Farbpalette bannt der Maler fortan entpersonalisierte Badende, Strandflaneure, Reiter und Polospieler auf den Bildträger. Die über den stürmischen Himmel ziehende Wolken („Nordseeküste bei Noordwijk“, 1909) versetzen fortan die Bildwelt Liebermanns in Bewegung und verleihen ihr eine neue, frische Dynamik.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den berühmten Wannseegartenbildern: Das fulminante, über 200 Werke umfassende Spätwerk Liebermanns wird mit bedeutenden Gemälden wie „Sommer im Garten in Wannsee – Blumen-terrasse im Wannseegarten nach Nordosten“ (1927) und Pastellen („Die Villa Oppenheim in Wannsee“, 1922) gewürdigt. Während der beiden letzten Schaffensjahrzehnte zieht sich der Künstler in die paradiesische und intime kleine Welt des Gartens seiner Sommerresidenz zurück. Bis zu seinem Tod 1935 schöpft Liebermann aus seinem Garten die Inspiration für seine Hauptwerke, in denen sich Farbe und Form zu einer kraftvollen Lobeshymne an die Natur verselbstständigen.
MAX LIEBERMANN Gemälde, Pastelle, Zeichnungen, Druckgraphiken
Die Galerie Ludorff knüpft mit ihrer Präsentation an eine Reihe bedeutender Museumsausstellungen an, die sich 2011 und 2012 dem Schaffen Max Liebermanns widmeten. Einige der Exponate waren bereits in den viel beachteten Retrospektiven der Bundeskunsthalle in Bonn und der Kunsthalle Hamburg sowie den Ausstellungen der Liebermann Villa am Wannsee und dem Museum der Westküste auf Föhr zu sehen.