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Masterpieces of the Month:

Sarah Maria Mans and Maya Hanke about their personal Highlights

Sarah Maria Mans - Expertin für Sales, Akquise und Auktionen

Maya Hanke - Expertin für Sales, PR und Messen

"Feiningers Zeichnung »Norwegischer Fjord« entsteht im Jahr 1936, jenem Jahr, in dem der Künstler auch seine Heimat New York, nach einer ausgedehnten Überfahrt zum ersten Mal nach fast 50 Jahren wiedersehen wird.
Die geografische Nähe und die Datierung des Künstlers auf Oktober 1936 legen nahe, dass Feininger während der Überfahrt bei seinem Besuch in Schweden, auch Norwegen passierte und sich dort von der Naturkulisse mit ihren majestätischen Fjorden zu dem uns vorliegenden ausdrucksstarken Arbeit inspirieren ließ."*

In zarten, vielfarbigen Pastelltönen präsentiert uns der Künstler Helmuth Macke eine südländisch anmutende Hafenkulisse. Kein Mensch stört die sommerliche Ruhe, die Darstellung wirkt friedlich und in Anbetracht des weltpolitischen Geschehens wie ein Traumbild und dem Wunsch nach einer besseren Zukunft.
Entstanden im Kriegsjahr 1916 stellt es im Oeuvre des deutschen Künstlers eine Besonderheit dar. Es ist eine der wenigen bunten und freundlichen Arbeiten des Vetters von August Mackes zwischen größtenteils eher dunklen Aquarellen, welche zerstörte und ausgebrannte Städte oder Portraits von Gefangenen zeigen. Erst zwei Jahre später beginnen seine Landschaften wieder Ruhe auszustrahlen und vermitteln die Stille und Sehnsucht, die uns bereits hier in dem Aquarell „Fischerhafen“ begegnet.

Einmal mehr verbildlicht sich in diesem leuchtenden Werk Katharina Grosses Credo, dass Farbe wechselhaft und stimmungsvoll ist und voller Leben dynamisch vor- und zurückspringende Bildräume erschafft, deren Wirkung sich der Betrachter nicht entziehen kann. Grosse, die unter anderem dafür bekannt ist, losgelöst vom klassischen Bildträger zu arbeiten, häufig architektonische Gebilde, Alltagsgegenstände oder gar die pure Natur in ihre farbgewaltigen Arbeiten integriert, wählt in diesem Fall eine über zwei Meter hohe Aluminiumplatte, um durch schleierartig übereinander arrangierte Farb­streifen aus Acryl die Gleichzeitigkeit eines eigentlich sukzessive entstehenden und zum Betrachter hin offenen Bildraumes zu erzeugen.

Pablo Picasso gilt zusammen mit seinem Künstlerkollegen Georges Braque als Begründer des Kubismus, einer völlig revolutionären und mit der abend­ländischen Konvention brechenden Stilrichtung. Als erster Höhepunkt seines rund 2.400 Drucke umfassenden grafischen Œuvres gilt die aus etwa 100 Radierungen bestehende Werkfolge »Suite Vollard«. Benannt nach dessen Herausgeber, dem Kunsthändler Ambroise Vollard, und entstanden in den Jahren 1930-1937 umfasst sie vor allem thematisch das Motiv des Minotaurus sowie Picassos Arbeit im Atelier. Die uns daraus hier vorliegende Arbeit »Femmes se reposant« scheint eher dem letzt­genannten Themenblock zuzuordnen zu sein: So liegt die Assoziation nahe, dass es sich bei den beiden Frauengestalten, die durch ihre klare und Ruhe verströmende Form- und Liniensprache bestechen, um ausruhende oder wartende Modelle des Künstlers handelt.

So wie sich in ihren Arbeiten einzelne Elemente zu einem großen, homogenen Ganzen fügen, so lässt sich auch das Werk von Martin und Brigitte Matschinsky-Denninghoff in seiner Gänze nicht auf jeweils einen Part des Künstlerpaares zurückführen. Seit 1955, dem Jahr ihrer Hochzeit, arbeiteten sie gemeinsam an den metallenen, unglaublich dynamischen Körpern, für die sie bis heute bekannt sind. Es sind Persönlichkeiten wie Antoine Pevsner, Henry Moore und später auch Hans Hartung, die für das künstlerische Schaffen der beiden Künstler von prägender Bedeutung sind. Raum und Zeit sowie die Symbiose von Gegenständlichkeit und Abstraktion werden zu den zentralen Maßstäben ihrer Kunst erklärt. Die Arbeiten sind geprägt von statischen Kräften, von Wachstum und Bewegung und als konstituierendes Element steht die Variation der Linie im Vordergrund ihres Schaffens.

Norbert Kricke definiert den Raum als eine Funktion der Bewegung in der Zeit und in Analogie zu den modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht in traditioneller euklidischer Weise und in Form von Volumen. Im Gegensatz zu den traditionellen massiven Skulpturen aus Marmor oder Bronze, die eine geschlossene Oberfläche bilden und den umgebenden Raum ausschließen, öffnen sich die filigranen Stahllinien seiner immateriellen und schwerelosen Raumskulpturen zum Raum und zum Betrachter und spiegeln dessen Bewegung im Raum wider. Sie werden zu energetischen Trägern, deren Impulse über die Materie hinaus in den offenen Raum strahlen.

"Im vorliegenden Aquarell gelingt es Heckel, das was er sieht und fühlt, direkt und ungefiltert ins Bild zu übertragen. Alles Kleine, Untergeordnete oder Nebensächliche wird weggelassen, sodass das Charakteristische und Bleibende der Dünenlandschaft hervortritt. Zwar wirken die späten Aquarelle des Künstlers weniger expressiv, durch ihre sensiblere, zartere Führung des Zeichengeräts und die luftig helle Farb­palette mit ihren subtilen Abstufungen, doch bleibt Heckel seiner künstlerischen Auffassung in diesem Werken entgegen des Anscheins treu: Die zarte, fast transparente Farbgebung spiegelt das spezifische, atmosphärische Licht der Landschaft wider und macht zugleich den subjektiven, unmittelbaren Eindruck und das Wesen Heckels sichtbar, der von seinen Zeitgenossen als ein sorgfältiger, zurückhaltender und sanfter Charakter beschrieben wird. Dieses Abbilden und spontane Einfangen eines subjektiven, unverfälschten Empfindens gepaart mit einer bewussten Reduktion auf das Wesentliche steht ganz im Geiste des ursprünglichen »Brücke«-Gedankens und zeigt den für das Werk Heckels charakteristischen Blick für das Versteckte und die Einfachheit – hier die vorgefundene Idylle der Landschaft auf Sylt, die er 1949 erstmalig erkundet – im Bild."

"Ab 1906 intensiviert sich das Expressive und der schnelle, spontane Duktus in dem Werk von Ernst Ludwig Kirchner. Mitunter greift er dabei auf die Linien und Flächensprache Edvard Munchs zurück, aber auch die Arbeiten Gustav Klimts, die er erstmals 1907 in Dresden studieren kann, beeinflussen seinen Stil sehr. Ab 1908 erhält seine Kunst durch die Konfrontation mit den Werken der französischen Fauvisten, allen voran Vincent van Gogh, eine neue Qualität, die besonders schön in unserer kleinen Zeichnung von 1908 sichtbar wird.
Mit schnellem, sicherem Strich skizziert Kirchner eine belebte Hafenszene, die trotz der dynamischen und kraftvollen Pinselführung ein Gefühl friedlicher Leichtigkeit vermittelt."

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