Günter Haese, Kleiner Bruder

brass and phosphor bronze on plexiglass base

29 cm / 11 7/16 in

Edition of Unique

Catalogue Raisonné by Guratzsch 2002 no. 189

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Provenance

Private Collection Switzerland (since the 1990s)

Exhibitions
  • Galerie Ludorff, Neuerwerbungen Frühjahr 2021, Düsseldorf 2021
Literature
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2021", Düsseldorf 2021, S. 66
  • Herwig Guratzsch (Hg.), "Günter Haese. Verzeichnis der Skulpturen", Ostfildern-Ruit 2002, Nr. 189

Der Bildhauer Günter Haese studierte seit 1950 an der staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf unter Bruno Goller, bevor er 1956 in die Bildhauerklasse von Ewald Mataré wechselte und dessen Meisterschüler wurde. Bereits ab 1960 nahm er Messing-, Phosphor- und diverse filigrane Uhrenbestandteile, wie zum Beispiel Spiralfedern, Rädchen und Draht, in sein Material-Repertoire auf. Darauffolgend fertigte er, inspiriert durch Paul Klee und die Linienhaftigkeit und Dynamik des Informel, in detailorientierter Feinarbeit erste kinetische Geflechte aus aufgereihten Drahtkugeln, Zylindern, Spiralen und anderen geometrischen Formen.

Was seine kinetischen Skulpturen jedoch deutlich von denen der Vertreter der ZERO-Bewegung unterscheidet, ist deren gänzlich fehlende Notwendigkeit, mit elektrischem Strom betrieben zu werden. Es genügt bereits eine sanfte Berührung, leichte Erschütterung oder gar kleinste Lufteinflüsse, um seine fragilen Gebilde zur Oszillation zu bringen. In unserem Werk »Kleiner Bruder« von 1984 wird Haeses Arbeitsweise beispielhaft deutlich: auf einem Plexiglas-Sockel montiert erstrecken sich feine Messingdrähte, welche als Stütze für ein diskusförmiges Drahtgeflecht dienen. Darin befinden sich in abwechselnder Ordnung aufgereihte Phosphorspiralen und Messingdrahtkugeln, die frei im Raum zu schweben scheinen. Der Durchmesser der Diskusform wird dabei von einer Diagonalen aus größeren Spiralen und Drahtkugeln bestimmt. Durch das Zusammenspiel aus Transparenz, Masse und Leere wird der Raumbegriff neu ausgelotet.

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