Hermann Hesse
Der Klang
1921

Watercolour and Indian ink on paper
Two sheets, each 8 3/4 × 7 in
Signed
with the handwritten poem in 19 lines
Private Collection North Rhine-Westphalia
- Galerie Ludorff, "New Acquisitions Spring 2020", Dusseldorf 2020
- "Recent Acquisitions Spring 2020", Galerie Ludorff, Dusseldorf, 2020

Der Klang
Aus der Kindheit her
Weht ein Klang mir nach,
Der mir einst die Seligkeit versprach -
Ohne ihn wär Leben viel zu schwer.
Tönt sein Zauber nicht,
Steh ich ohne Licht,
Sehe Angst und Dunkel rings umher.
Aber immer wieder durch das Leid,
Das ich mir erwarb,
Klingt der süße Ton voll Seligkeit,
Den kein Weh und keine Schuld verdarb.
Liebe Stimme du,
Licht in meinem Haus,
Lösche niemals wieder aus,
Tu die blauen Augen niemals zu!
Sonst verliert die Welt
Allen holden Schein,
Stern um Sternlein fällt,
Und ich steh allein.