Imi Knoebel

Anima Mundi 3-2
2013

Imi Knoebel, Anima Mundi 3-2

Acrylic on aluminium

two-part, each 36.8 × 29.2 cm | 14 1/2 × 11 1/2 in

verso signed and dated auf einem der Werke "B" also typewritten titled and je "A" oder "B" on a label inscribed

Provenance

The artist's studio; Galerie Thomas, Munich; Private Collection Texas

Exhibitions
  • Galerie Ludorff, Neuerwerbungen Frühjahr 2023, Düsseldorf 2023
Literature
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2023", Düsseldorf 2023, S. 66

Im Rahmen seiner aktuellen Retrospektive in der bedeutenden Sammlung Goetz in München wird Imi Knoebel völlig zurecht als »herausragender Vertreter einer radikal gegenstandslosen Malerei«1 bewertet. Sein mehr als fünf Jahrzehnte umfassendes Werk besticht durch seine Vielseitigkeit und ständige Neuerfindungen. Arbeitet er am Anfang seiner Karriere mit als Projektion entmaterialisierten Bildern und in den Nichtfarben Schwarz und Weiß, hält in den 1970er Jahren – nach dem frühen Tod seines Künstlerfreundes Blinky Palermo und zu dessen Ehren – die Farbe Einzug in sein Werk. In den 1980ern tauchen erste geschichtete Werke auf, deren Ränder eine Art Aura bilden und nur durch ihre partielle Bemalung auf die verdeckten Innen­flächen schließen lassen: ein konzeptioneller Grenzgang zwischen Bild, Skulptur und Installation, der sich vermehrt in seinem Schaffen finden lässt.

Immer wieder arbeitet Knoebel in Serien. »Anima Mundi« ist wohl seine Bedeutendste. Sie entsteht 2010 und wird bis heute in verschiedenen Ausführungen und Techniken fortgeführt. Die Komposition ist jedoch immer gleich und bezieht sich auf Blinky Palermos »Coney Island 2« (1975)2: vier unterschiedlich farbige Streifen rahmen ein hochrechteckiges, monochromes Farbfeld. Sie tauchen einzeln oder in fest definierten Gruppen von bis zu fünf Werken auf, sind mit Acrylfarbe auf Kunststofffolie oder auf raumgreifenden Aluminiumschienen gemalt. Die besondere Attraktivität erhalten die Werke durch ihre wundervollen und teils unerwarteten Farbkombinationen. Der Kontrast zwischen dem handwerklichen Malen und den industriellen Materialien macht einen besonderen Reiz aus. Wie schon bei »Ohne Titel« finden sich auch hier Grundlagen von Knoebels Schaffen: geometrische Struktur, malerische Farbigkeit und manuelle Ausführung. »Der Titel »Anima Mundi«, Weltseele, weist zusätzlich darauf hin, dass Knoebel das Zusammenspiel von Form, Farbe und Materialität als programmatisch ansieht, nicht nur für sein eigenes Schaffen, sondern für die Kunst im Allgemeinen.«3

1 Die Ausstellung läuft noch bis 29. April 2023 (https://www.sammlung-goetz.de/ausstellungen/imi-knoebel/ aufgerufen am 4. Jan. 2023).

2 Knoebel fügte jedoch noch links und rechts einen Farbbalken hinzu, der den »Rahmen« um das Rechteck in der Mitte schließt.

3 Texte zur Kunst, »The Curators«, Heft Nr. 86, Juni 2012 (https://www.textezurkunst.de/de/artist-editions/anima-mundi-2012/ aufgerufen am 4. Jan. 2023).

About Imi Knoebel

The painter and sculptor Imi Knoebel, born in 1940 in Dessau, studied the methods of structural and constructive composition at the Werkkunstschule Darmstadt before studying under Joseph Beuys at the Art Academy in Düsseldorf. Influenced by the works of Piet Mondrian and Kasimir Malewitsch, he …

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