Imi Knoebel
Anima Mundi 58-4 ED
2012
Acrylic on plastic foil
four-part, each 46 × 36 cm | 18 × 14 1/4 in
verso typewritten signed, dated, titled, "4/5" numbered and each A-D inscribed on a label
Edition of 5; with unique character
The artist’s studio; Artax Kunsthandel KG, Dusseldorf; Private Collection Niedersachsen (since 2015)
- Galerie Ludorff, Neuerwerbungen Frühjahr 2022, Düsseldorf 2022
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2022", Düsseldorf 2022, S. 77
Reiht der Künstler nur willkürlich farbige Flächen aneinander oder konstruiert er bereits einen Raum? Solche Fragen stellt sich der Betrachter unweigerlich, wenn er die eleganten, schlichten Werke Imi Knoebels erblickt. Mit seiner prägnanten Auswahl an Farben und einfachen geometrischen Formen scheint der Künstler tatsächlich auf verschiedenen Trägern einen Raum zu konzipieren. An der Schwelle zwischen Malerei und räumlicher Installation verstärkt er diesen Eindruck mit der Materialauswahl.
Bei dem vorliegenden Unikat, bestehend aus zwei Aluminiumkörpern, »Anima Mundi 81-2« ist genau dies der Fall. Die einzelnen Bausteine der Konstruktion scheinen einerseits einen Raum einzuschließen, gleichzeitig wirken sie wie ein Fenster aus einem Raum heraus. Diese Ambivalenz von Öffnung und Beschränkung definiert das Werk. Fesselnd sind hierbei die Farben, deren Zusammenstellung zur sinnlichen Wahrnehmung drängt.
Ähnlich verhält es sich auch bei der zweiten gezeigten »Anima Mundi« Serie. Analog wird das Motiv auf einer rechteckigen Grundform konzipiert, wobei hier weniger dreidimensional gearbeitet wird. Dennoch deuten auch die flachen, bemalten Kunststofffolien einen Raum an. Die vier Werke harmonieren miteinander in einer Art, die zugleich nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden sucht. Hierdurch wird Spannung erzeugt, die den sinnlichen Eindruck der Gesamterscheinung aber nicht stört, sondern eher bereichert.
Mittels neuer Werkstoffe als Farbträger und mutigen Farbkombinationen bleibt der Künstler offen für neue Möglichkeiten seines Prinzips des Umgangs mit Form, Farbe und Raum Ausdruck zu verleihen. Die Strenge der geometrischen Abstraktion verhindert also keineswegs Vielfalt und künstlerische Aussagekraft, sie regt sie vielmehr an.