Andy Warhol
Liz
1964/1967
Farboffset Lithografie auf Papier
Darstellung: 55,9 × 55,6cm
Blatt: 58,7 × 58,7 cm
Signiert und "67" datiert
Auflage ca. 300; Drucker: Total Color, New York; Herausgeber: Leo Castelli Gallery, New York
Werkverzeichnis Feldman/Schellmann 1985 Nr. II.7
Privatsammlung Minneapolis/Minnesota
- Galerie Ludorff, Neuerwerbungen Herbst 2024, Düsseldorf 2024
- Galerie Ludorff, "The Simple Things. Minimalism and more...", Düsseldorf 2024
- Frayda Feldmann/Jorg Schellmann, "Andy Warhol Prints. A Catalogue Raisonné 1962-1987", New York 2003 (1985), Nr. II.7
Als gefragter Industrie- und Werbegrafiker zählte Warhol am Ende der 1950er zu den bestbezahlten Kreativen der Branche. Künstlerisch gelang ihm jedoch erst 1962 der Durchbruch. In diesem Jahr realisierte er auf Einladung von Irving Blum, Kunsthändler in der progressiven Ferus Gallery in Los Angeles, seine erste Einzelausstellung als Künstler. Präsentiert wurden 32 fast identische »Campbell’s Soup Cans«-Gemälde, die Warhols durchaus humoristische Auseinandersetzung mit der Einheitlichkeit von Massenprodukten und Kommerz repräsentieren. Der Kunstwelt gab er mit dieser Ausstellung einen Vorgeschmack auf seine über die nächsten Jahre immer weiter kultivierte künstlerische Praxis, die ihn zum berühmtesten Pop Artist seiner Zeit machen sollte.
Unter den vielen Porträts von Filmstars und Musikgrößen nimmt Liz Taylor einen besonderen Platz ein. Schon 1961 wurde sie als beste Hauptdarstellerin in »Telefon Butterfield 8« mit ihrem ersten Oscar ausgezeichnet. Für ihre Hauptrolle in »Cleopatra« hatte Taylor als erste Schauspielerin in der Geschichte Hollywoods eine Gage von einer Million Dollar erhalten. Doch mit zunehmendem Ruhm wurde auch das Privatleben der jungen Schauspielerin zum immer größeren öffentlichen Interesse. Warhol griff diese Sonnen- und Schattenseiten des Berühmtseins auf und verlieh ihnen einen vermeintlich unpersönlichen künstlerische Ausdruck. Durch Gemälde und insbesondere Grafikfolgen stilisierte der Künstler die Schauspielerin einerseits als Inbegriff von Schönheit und Ruhm – andererseits machte er durch Vervielfältigung und Variation die geforderte Massentauglichkeit von Stars, ihre Kommerzialisierung und Ersetzbarkeit zum Verhandlungsgegenstand.