Museum

Centre Pompidou-Metz:

"KATHARINA GROSSE. Shifting the Stars"

1. Juni 2024 - 24. Februar 2025

Das Centre Pompidou-Metz wird im Sommer eine Ausstellung der Künstlerin Katharina Grosse (1961) beherbergen, die seit über 30 Jahren mithilfe der Spraytechnik immersive Monumentalgemälde schafft.

Bei einem Aufenthalt in Florenz entdeckt Katharina Grosse fasziniert, wie sehr die Fresken der Renaissance die umgebende Architektur als malerisches Element einbeziehen. Von da an begann Katharina Grosse, ihre Arbeit in eine dreidimensionale Richtung zu lenken. Sie beginnt, ihre Werke in situ zu konzipieren, wobei sie den Ausstellungsort als Ganzes berücksichtigt. Die Künstlerin wechselt vom Keilrahmen zur Wand, auf der sie ihre schillernden Farben direkt entfaltet, die auch die Ecken und Vorsprünge des Ausstellungsraums einnehmen. Gerade um die Architektur besser umarmen zu können, ihr aber auch zu widersprechen und erstaunliche Spannungen zu erzeugen, wendet sich die Künstlerin in ihren Installationen wieder der Leinwand zu. Ihre Inszenierungen sind von einer Verve beseelt, die die ungehemmte Kraft des amerikanischen Expressionismus mit der subtilen Sinnlichkeit der "Farbraumkörper" des Malers Gotthard Graubner verbindet, der ihr Lehrer an der Kunstakademie in Düsseldorf war.

Katharina Grosse ist eingeladen, die Grande Nef auszufüllen, einen imposanten, mehr als 20 Meter hohen Raum, der ihrer Kunst uneingeschränkt und ohne Szenografie zur Verfügung stehen wird. Bei dieser Gelegenheit möchte die Künstlerin eine große Installation weiterentwickeln, die ursprünglich für das Kunstzentrum Carriageworks in Sydney entworfen wurde. 8.250 m² Stoff, an riesigen Knoten von der Decke hängend, werden einen neuen Raum im Inneren der Galerie bilden und die Form eines riesigen Tuches annehmen, dessen üppige Farben und Energie über den Raum der Grande Nef hinausgehen und sich draußen auf dem Vorplatz des Centre Pompidou-Metz fortsetzen werden.

Die Ausstellung wird den Besuchern die Erfahrung bieten, buchstäblich durch eine Leinwand der Malerei zu gehen. Schlitze werden es ermöglichen, diesen Schutzraum mit seinen wellenförmigen Wänden zu durchdringen, in sein Herz einzudringen, um in Farbe und Bewegung einzutauchen. Mit vehementen Gesten ausgeführte Schlieren aus hellen Farben prallen mit dunstigen Halos aufeinander und lassen hier und da in den Falten des Stoffes ein makelloses Weiß durchscheinen. Die Wirkung dieses kraftvollen, optimistischen Werks ist überwältigend. Es wird abwechselnd zur intimen Hütte und zur Theaterkulisse (in der selben Grande Nef wurde 2012 Picassos Bühnenvorhang Parade ausgestellt) und lässt die Besucher sich in einer Performance versuchen.

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