Christian Awe: "I, sea": Kunstverein Coburg

Vom 11. bis 25. Juni 2021 zeigt der Kunstverein Coburg unter dem Titel "I, sea" Arbeiten des Berliner Künstlers Christian Awe.

Der Künstler bei der Arbeit © Kunstverein Coburg / Atelier Christian Awe, 2021

Awe studierte von 1999 bis 2005 an der Universität der Künste Berlin und war dort u.a. Schüler von Georg Baselitz. Im Jahr 2006 schloss er als Meisterschüler bei Daniel Richter ab.
Bekannt ist der Künstler vor allem für seine farbgewaltigen Arbeiten, die an der Grenze zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit stehen.

Seine großformatige Farbwerke sind geprägt von einer intensiven Strahlkraft, Dynamik und emotionalen Intensität. Spontan wirkende Kompositionen zeichnen sich durch ihr kräftiges Kolorit und ihr Spiel aus Licht und Schatten aus. Dabei kombiniert der Künstler Farben und Formen mit einer Leichtigkeit, die für den Betrachter einen Moment der Freiheit und der Lebensfreude einfängt.

I, sea - ein mehrdeutiges Wortspiel als Titel der Ausstellung, mit dem der Kunstverein Coburg endlich wieder seine Pforten öffnet und mehr als 50 Arbeiten Awes, darunter großformatige Leinwände von 3 x 9 Metern Größe und eine raumfüllende, exklusiv für die Ausstellung gestaltete, Malereiinstallation, zeigt.
Gesprochen auch „I see“ (Ich sehe). – Wen? Meinen Gegenüber? Mich selbst? Gerade in diesen Zeiten wird es immer wichtiger, sich selbst und seinen Mitmenschen gegenüber achtsam zu sein. Sich und andere zu sehen. Durch Empathie die Gesellschaft und das Miteinander zu stärken. I, sea ist darüber hinaus ein symbolischer Begriff für Wasser, den Ursprung des Lebens. Das Element, das fließt und verbindet, das Leben erschafft und zerstört, das sowohl Anfang als auch Ende sein kann. Im übertragenen Sinne steht der Ausdruck aber auch für die Entwicklung einer ausgeprägten Resilienz. Für die Fähigkeit, sich nicht unterkriegen zu lassen, sondern vielmehr Krisen zu überwinden und über sich selbst hinauszuwachsen. I, sea versinnbildlicht eine überbordende Lebensenergie, die auch die Werke Christian Awes vermitteln.

Die kraftvolle Leichtigkeit der Kunst, vom Künstler scheinbar mühelos eingefangen im intuitiv spielerischen Umgang mit Farbe und Licht. Kompositionen aus matten und glänzenden Schichten, Tropfen, die scheinbar über die Leinwand perlen und den Malgrund benetzen, farbgewaltige Rinnsale und eruptiv dynamische Farbsplashes, die mit luftig schwebenden Gesten verschmelzen. Sie vereinen sich zu poetisch pulsierenden Welten aus Kolorit, die die Sinne berühren, sich ihren Weg bahnen und uns mitreißen in eine Welt der Farben und Emotionen.

Seine klug durchstrukturierten Kompositionen fesseln durch intensive Farbigkeit und faszinieren durch ihre komplexe Oberflächenstruktur. Diese erzeugt der Künstler durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien wie Acrylfarbe, Tusche und Lack sowie durch die Kombination aus klassischer Malerei, Zeichnung und Sprühtechnik.
Der latente Eindruck der Zufälligkeit seiner Bilder auf Leinwand, Papier und an Hausfassaden lässt eine Auseinandersetzung mit der gestischen Malerei nach 1945 erkennen.

Bewusst spricht Awe mit seiner Malerei die sinnliche Wahrnehmung an. Seine Arbeiten laden ein zu einer Reise in die eigenen Emotionen...

Eröffnung: 10. Juni, 14 - 21 Uhr
Finissage: 25. Juni, 16 - 21 Uhr

Mehr Informationen zur Ausstellung