Museum

Kunsthal Rotterdam:

"Max Pechstein. Expression of Harmony"

28. März – 15. Juni 2025

Im Frühjahr 2025 zeigt die Kunsthal Rotterdam einen umfassenden Überblick über das Werk des deutschen expressionistischen Malers und Mitglieds der Brücke Max Pechstein (1881-1955). Pechsteins dynamische und farbenfrohe Kompositionen hatten einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Bildsprache des Expressionismus. Inspiriert von seinen Reisen, u. a. in die preußischen Dörfer Nidden und Leba sowie auf die Palau-Inseln, zeigt Pechsteins Werk sein ständiges Streben nach einem harmonischen Verhältnis zwischen Mensch und Natur. In seinem Werk spiegelt sich eine Zeit des Umbruchs in Europa wider, zu der auch die Unterdrückung seiner eigenen Kunst durch das Nazi-Regime gehört. Anhand von über fünfzig Gemälden, Stichen, Holzschnitzereien, Zeichnungen, Fotografien und einigen persönlichen Gegenständen des Künstlers zeigt die Kunsthal das umfangreiche Werk von Max Pechstein und gibt gleichzeitig Einblick in sein persönliches Leben.

Hermann Max Pechstein, An der Lupow in Rowe

Gouache auf Papier
49,3 × 64,6 cm
49.000,00 €

Die Brücke
Im späten neunzehnten Jahrhundert begann Max Pechstein seine Karriere als Dekorationsmaler in Zwickau und zog später nach Dresden, um an der Königlichen Kunstakademie zu studieren. Im Jahr 1906 schloss er sich der Brücke an, einer einflussreichen Kunstbewegung, der auch Künstler wie Ernst Ludwig Kirchner und Emil Nolde angehörten. Der Name Die Brücke" steht symbolisch für das Bestreben der Künstler, eine Brücke zu einer neuen Art von Kunst zu schlagen, die sich von den etablierten Normen der akademischen Kunst löst. Pechsteins Frühwerk, darunter das Ölgemälde Mädchen im Wald (1910), zeigt, wie in der Malerei die realistische Darstellung der Wirklichkeit lebendigen Farben, rauen, expressiven Pinselstrichen und formalen Experimenten weicht.

Sehnsucht nach der Natur
Als Künstler war Pechstein stets auf der Suche nach Harmonie, was sich sowohl in der Wahl seiner Sujets als auch in der Verwendung von Farben widerspiegelt. Seine Vorstellung von Harmonie war eng mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur verbunden. Inspiration fand Pechstein unter anderem bei seinen Reisen in das ostpreußische Fischerdorf Nida (Nidden), wo er sich über längere Zeit aufhielt. Dieses malerische Dorf ist als eine der ältesten Künstlerkolonien Europas bekannt. Wie viele andere Künstler betrachtete Pechstein diesen Ort als ein kleines Paradies und ließ sich von der natürlichen Umgebung inspirieren. Auch das Fischerdorf Leba, das im ehemaligen Preußen liegt, wurde regelmäßig in seinen Werken abgebildet. Während seines Aufenthalts dort malte Pechstein den Hafen, die Fischerboote und die Fischer in leuchtenden Farben. Später in seiner Karriere schuf er Abend im Hafen von Leba (1951), ein Gemälde, das durch die hellen Gelb- und Blautöne fast zu strahlen scheint. Pechstein war eng in das Leben der Einwohner eingebunden und begleitete sie regelmäßig bei ihrer Arbeit an Land und auf See. Die zahlreichen Fotografien, die er bei diesen Ausflügen machte, zeigen, wie Pechstein in seinen Gemälden und Grafiken zu den dynamischen Kompositionen des ländlichen Lebens gelangte.

Hermann Max Pechstein, Frühling

Öl auf Leinwand
69 × 79 cm
690.000,00 €

Palau-Inseln
Inspiriert von Paul Gauguins Gemälden von Tahiti und den Marquesas-Inseln besuchte Pechstein die Palau-Inseln, die damals Teil des deutschen Kolonialreichs waren. Auszüge aus seinem Tagebuch, das er während seines Aufenthalts auf den Inseln führte, geben dem Besucher einen Einblick in die Erfahrungen des Künstlers. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs gezwungen, seine Reise abzubrechen, kehrte Pechstein später regelmäßig an diesen Sehnsuchtsort zurück. Nach seiner Rückkehr nach Berlin griff er auf seine Erinnerungen an Palau zurück und malte seine farbenfrohen Ölgemälde nach Skizzen, die er vor Ort von der paradiesischen Umgebung angefertigt hatte. Er malte die rauschenden Palmen, die tropischen Blumen und die klaren blauen Wasserfälle der Inseln und erweckte auch die Einheimischen beim Fischen und Segeln auf seinen Leinwänden zum Leben.

Kontraste
In seinem Werk erforschte Pechstein die Kontraste zwischen dem einfachen Landleben und dem Leben in der verfeinerten städtischen Welt. Sowohl in seinen Gemälden als auch in seinen grafischen Werken, die einen großen Teil seines Oeuvres ausmachen, nutzte Pechstein die Ausdruckskraft von starken Hell-Dunkel-Kontrasten. Auf diese Weise entstanden sowohl lebendige Darstellungen von Menschen in ländlichen Gegenden als auch kontrastreiche, großstädtische Porträts von Menschen wie seinem Sohn im eleganten Smoking, verschiedenen Bekannten und ihm selbst mit einer rauchenden Pfeife. Trotz der großen Unterschiede zwischen dem Leben auf dem Land und in der Stadt ist Pechstein bestrebt, in allen seinen Porträts die innere Welt seiner Porträtierten einzufangen.

Hermann Max Pechstein, Neben dem Hafen von Nidden

Aquarell auf Papier
38,2 × 52,3 cm
59.000,00 €

Hermann Max Pechstein, Angler am Lebastrom

Aquarell auf Papier
61 × 76 cm

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