Museum

Musée d'Orsay │ Kunsthaus Zürich:

"ARISTIDE MAILLOL. Die Suche nach Harmonie"

12. April - 21. August 2022 │ 7. Oktober 2022 - 22. Januar 2023

Aristide Maillol (1861–1944) ist nach Auguste Rodin der bedeutendste französische Bildhauer der frühen Moderne. Als einflussreiche Persönlichkeit, gleichzeitig modern wie zeitlos, verkörpert er mit seiner sinnlichen Kunst die Werte der Klarheit und des Gleichgewichts der Formen, was ihn zum Vollender der klassischen Tradition macht.

Vom Maler zum Bildhauer

Die Ausstellung vereinigt über 200 Werke. Neben Skulpturen – darunter sämtliche Hauptwerke des Künstlers – auch Gemälde: Maillol hatte seine Karriere als Maler begonnen und schuf in dieser Gattung qualitätvolle Werke, die außerhalb Frankreichs bislang wenig bekannt sind. Außerdem zu sehen sind dekorative Objekte, von Maillol gestaltete Tapisserien und zauberhafte Zeichnungen. Gemälde von Zeitgenossen wie Paul Gauguin, Maurice Denis oder Édouard Vuillard ergänzen die Ausstellung und machen Maillols Nähe zu diesen Künstlern erfahrbar.

Frauenbild heute

Maillols Beitrag an die Moderne ist die formal strenge Neuformulierung und Geometrisierung des klassischen weiblichen Aktes in der Skulptur. Inhaltlich aber blieb er damit bei einem stark der Tradition verhafteten Thema der Skulpturgeschichte. Ein Künstler-Mann der mit Vorliebe nackte Frauen darstellt? Vor diesem Hintergrund entstand im Kunsthaus die Idee, die Zürcher Station der Ausstellung, die im Musée d’Orsay konzipiert wurde, um eine Publikation zu ergänzen. In ihr wird ein lebensgrosser Frauenakt Maillols aus der Kunsthaus-Sammlung – «Vénus au collier» – auf eine Reise durch die Museumsräume geschickt und begegnet dort Werken von Künstlerinnen: figuralen und abstrakten Werken, klassizistischen, modernen und zeitgenössischen. Damit wird der inhaltlich gesehen traditionellen Darstellung der Frau bei Maillol die künstlerische Arbeit von Frauen gegenübergestellt, sein Werk aus heutiger Perspektive befragt.

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