Museum

Museum Kurhaus Kleve:

"Karin Kneffel. Face of a Woman, Head of a Child"

29. Oktober 2023 – 18. Februar 2024

Im Museum Kurhaus Kleve präsentiert Karin Kneffel eine neue, in Museen bislang noch nicht gezeigte Werkserie, die sie während der durch das Coronavirus bedingten Isolation der vergangenen Jahre geschaffen hat. Bis auf wenige Ausnahmen macht Karin Kneffel erstmals überhaupt das Menschenbild zum Thema dieser neuen Serie. Sie malt mittelalterliche Madonnenstatuen des 14. bis 16. Jahrhunderts mit einer besonderen farbigen Fassung, die sie vornehmlich im süd- als auch norddeutschen Raum gefunden hat.

Dabei konzentriert sie sich ausnahmslos auf die Gesichter der Figuren, die sie zum Hauptsujet ihrer eindrucksvollen neuen Werkgruppe erhebt. Diese besteht immer aus einem Diptychon: sowohl dem Madonnenantlitz als auch dem ihres dazu gehörigen Jesusknaben. Zwischen den skulpturalen Gesichtern werden vielfältige Bezüge deutlich: die Ekstase als auch Entrückung der Madonnen, die auf ihr Jesuskind herabsehen und dabei sowohl ihre eigene Rolle als Gottesmutter wie auch das Mitleid und Erbarmen im Angesicht des Schicksals ihres Kindes reflektieren. Die Kinder wiederum spiegeln kindlichen Frohsinn, liebevolle Hingabe oder prophetische Weitsicht wider.

Neue Serie der Madonnen

Karin Kneffels neue Werkgruppe mit Madonnen beschäftigt sich auf moderne und komplexe Weise mit diesem religiös wie kunsthistorisch aufgeladenen Thema. Sie ist wie prädestiniert zur Ausstellung im Klever und Burgdorfer Museum.

Im Museum Kurhaus Kleve zum einen, da sich in der Klever Sammlung bedeutende Madonnenskulpturen befinden, die zusammen präsentiert werden und inhaltlich aufeinander aufbauen und sich ergänzen. Im Museum Franz Gertsch zum anderen, das durch seinen berühmten Namensgeber von Beginn an einen besonderen Fokus auf figürliche Malerei legt.

Weitere Werkgruppen

Neben den Madonnenbildern wird die Ausstellung an beiden Stationen durch weitere Werkgruppen von Karin Kneffel ergänzt, so dass die Präsentation nicht nur eine religiös anmutende, sondern gesamtgesellschaftlich interessante Komponente erhält.

So werden Obstbilder zu sehen sein (monumentale Äpfel, Weintrauben oder Pfirsiche), aber auch Bilder mit Putten, Kerzenbilder, Feuerbilder, Kirchen- und Beichtstuhlbilder, Tropfenbilder und erstmals überhaupt Josephsbilder, den Karin Kneffel nicht wegen seines christlich konnotierten Gehalts malte, sondern aus dem modern anmutenden Grund, dass er – wie Kneffel sagt – „ein uneheliches Kind großzog“.

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