Museum of Modern Art New York:

"Käthe Kollwitz"

31. März – 20. Juli 2024

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, als viele Künstler mit der Abstraktion experimentierten, blieb Käthe Kollwitz einer Kunst mit sozialem Anspruch verpflichtet. Sie konzentrierte sich auf Themen wie Mutterschaft, Trauer und Widerstand, machte die Arbeiterklasse sichtbar und vertrat den weiblichen Standpunkt als notwendigen und mächtigen Akteur für Veränderungen. "Ich habe nicht das Recht, mich der Verantwortung zu entziehen, eine Führsprecherin zu sein", schrieb sie. "Es ist meine Pflicht, den Leiden der Menschen eine Stimme zu geben, den unendlichen Leiden, die sich zu Bergen auftürmen." Dies ist die erste große Retrospektive, die Kollwitz in einem New Yorker Museum gewidmet ist und zugleich die größte Ausstellung ihres Werks in den USA seit mehr als 30 Jahren.

Die in der preußischen Stadt Königsberg (heute Kaliningrad, Russland) geborene Kollwitz lebte von den 1890er bis in die frühen 1940er Jahre in Berlin, einer Zeit des Umbruchs in der deutschen Geschichte, die von den Umwälzungen der Industrialisierung und den Traumata zweier Weltkriege geprägt war. Obwohl sie eine kurze Ausbildung als Malerin absolviert hatte, wandte sie sich schnell der Zeichnung und der Druckgrafik zu, da diese die wirksamsten Mittel der Gesellschaftskritik darstellten. Die Ausstellung umfasst etwa 120 Zeichnungen, Drucke und Skulpturen aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Nordamerika und Europa. Beispiele der ikonischsten Projekte der Künstlerin zeigen ihr politisches Engagement, während vorbereitende Studien und Arbeitsproben ihren intensiven, stets forschenden kreativen Prozess verdeutlichen.

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