Museum

Museum Wiesbaden:

"Stephan Balkenhol trifft Alte Meister. Zeitfenster"

10. November 2023 - 2. Juni 2024

Der international renommierte Bildhauer Stephan Balkenhol öffnet uns ein Zeitfenster der besonderen Art. Ein Teil seiner von ihm geschaffenen Kunstfamilie versammelt sich zu einem Museumsbesuch und beehrt im Museum Wiesbaden die Sammlung der Alten Meister. Wie bei einer wichtigen Familienfeier, finden sich generationsübergreifend der engste Kreis und dessen erweitertes Umfeld samt tierischer Begleitung ein, um sich beim gemeinsamen Besuch wiederzusehen und über das Gesehene austauschen. Dabei entsteht ein ungezwungener Dialog zwischen aktueller Gegenwartskunst und deren künstlerischen Vorläufern. Die Besucher:innen kommen in das so entstandene Raumbild hinzu und werden selbst Teil der gemeinsamen Kunstbetrachtung. Tradierte Betrachterverhältnisse werden aufgebrochen, in Bewegung versetzt und vereinen alle Beteiligten.

Balkenhols künstlerisches Schaffen ist tief verwurzelt in der europäischen Kunstgeschichte und deren humanistischen Anspruch. Bisweilen greift Balkenhol direkt auf diesen kulturellen Fundus zurück, überträgt ihn in seinen ihm ganz eigenen Stil und schenkt uns, wie beispielsweise bei der Venus von Milo, eine moderne zeitgemäße Variation der Göttin. Auf höchst lebendige Art und Weise repräsentieren seine Figuren unseren Alltag und schaffen somit eine große Nähe zu uns selbst. Balkenhols Figuren sind immer auch wir selbst.

„Meine künstlerische Arbeit ist eine Auseinandersetzung mit dem Menschsein und der Welt, in der wir Menschen verhaftet sind. Dazu gehört auch die Historie. Nur mit Geschichtsbewusstsein lassen sich Gegenwart und Zukunft bewältigen. Stellvertretend für den Ausstellungsbesucher stehen meine Figuren in einer Gemäldegalerie, betrachten Kunst und Geschichte und versuchen sich dadurch selbst zu verorten.“

Stephan Balkenhol

„Gern schaue ich mir Alte Meister in Museen an und schätze sie als Inspirationsquelle. Im Gegensatz zur Wissenschaft verhält es sich in der Kunst oft so, dass man die Alten Meister vom Sockel stürzt, um seine eigene neue Kunst zu behaupten. Ich glaube, es kann aber auch so funktionieren wie bei einem Staffellauf. Man nimmt den Staffelstab des Vorgängers, trägt ihn weiter und versucht seine eigene 'Bestzeit' zu schaffen.“

Stephan Balkenhol

1957, Fritzlar/Hessenlebt & arbeitet in Karlsruhe & Meisenthal, Frankreich

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