Heinz Mack
Ohne Titel
1969
Pastel on Hahnemühle velin paper
78 × 53 cm / 30 11/16 × 20 7/8 in
Signed and dated
We thank the Studio of Heinz Mack, Mönchengladbach, for the confirmation of the work's authenticity
The artist’s studio; Galerie Schoeller, Dusseldorf; Private Collection North Rhine-Westphalia
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2021", Düsseldorf 2021
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2021", Düsseldorf 2021, S. 86
Als Reaktion auf die intellektuelle und ästhetische Leere in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg gründet Heinz Mack zusammen mit Otto Piene 1958 die ZERO-Gruppe. Sie wählen den Namen ZERO, da sie einen Neubeginn anstreben, beginnend mit der Stunde Null.
»ZERO ist die Stille. ZERO ist der Anfang. ZERO ist rund. ZERO dreht sich.«1
Im Kontext der neuen Ausdrucksformen und Themen der Gruppe entwickelte Heinz Mack eine innovative Kunst, die die Formen- und Bildsprache revolutionierte und internationalen Einfluss auf das Kunstgeschehen genommen hat. »Ihr Ausgangspunkt war Düsseldorf, ihre Wirkung weltweit.«2
Licht, Farbe und Bewegung sind Macks zentrale Themen. Die Innovation seiner Kunst besteht darin, Licht als gestalterisches Mittel einzusetzen und seine Farben beispielsweise mithilfe von geschliffenen Glasstelen, Spiegelungen oder Brechungen sichtbar zu machen und in den Fokus der Betrachtung zu rücken. Häufig setzt er dabei seine Kunstwerke durch Motoren oder durch Windkraft in Bewegung.
Alle Farben des Regenbogens von Blau über Grün, Gelb, Orange und Rot leuchten auf unserem wundervollen Pastell um die Wette. Mack verwendet hier reine Farben: die für das menschliche Auge sichtbaren Spektralfarben des Lichts, die erkennbar werden, wenn es von einem Prisma gebrochen wird. Er setzt sie jedoch nicht einfach klar voneinander abgetrennt nebeneinander, sondern bringt sie durch seine spezielle Art des Farbauftrags in Bewegung, lässt sie ineinandergreifen und sich durchdringen. Diese besondere Darstellung des Farbverlaufs erinnert an die Wellenbewegung, die das Licht vollzieht. Mack vereint in unserer Papierarbeit von 1969 seine Hauptthemen Licht, Farbe und Bewegung.
1 Ersten Sätze des ZERO Manifest, zitiert nach Wulf Bernotat, in: »ZERO – Internationale Künstler-Avantgarde der 50er/60er Jahre«, Ausst.-Kat. museum kunst palast, Düsseldorf 2006, S. 15.
2 Ebd. S. 7.