Richard Serra
Extension #3
2004
etching on paper
Sheet: 118.1 × 88.3 cm | 46 1/2 × 34 3/4 in
Signed, dated and numbered »21/58«
Edition of 58 + 12 AP, TP, RTP, PP II, 2 GEL, 7 SP Printer: Jonathan Cross & Xavier Fumat Editor: Gemini G.E.L. (no. RS04 3387)
Catalogue Raisonné by Berswordt-Wallrabe 2008 no. CR 181
Private Collection Japan
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2020". Düsseldorf 2020
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2020", Düsseldorf 2020, S. 112
- Silke Berswordt-Wallrabe (Hg.), "Richard Serra. Werkverzeichnis der Druckgrafik 1972-2007", Düsseldorf 2008, Nr. CR 181
Der US-amerikanische Künstler Richard Serra erlangte nicht nur durch seine räumlich-skulpturalen Installationen aus Industriewerkstoffen wie Blei und Stahl, sondern auch durch sein malerisches und grafisches Werk internationale Anerkennung. Ebenso wie in seinen Skulpturen, nimmt die menschliche Wahrnehmung und Verortung eine zentrale Bedeutung auch in seinen Radierungen, Lithografien und Siebdrucken ein, die fast ausschließlich mit schwarzem Farbauftrag hergestellt werden. Ob fleckige Kreisformen, schwungvolle Linien oder flächige Rechtecke – all seine Arbeiten spielen mit der Wahrnehmung der schwarzen Körper auf der Fläche des Papiers. Obwohl Serra klassische Drucktechniken verwendet, arbeitet er unentwegt an den Möglichkeiten dieser Techniken. So reibt er Ölkreiden durch das Sieb seiner Siebdrucke oder wiederholt den Druckprozess mehrfach, bis dicke Farbschichten entstehen, um diese bereits bedruckten Blätter dann mit vollem Körpereinsatz zu bearbeiten. Durch seine Eingriffe und Ergänzungen werden die Drucke nicht selten zu Unikaten. Serras spezifischer Umgang mit Raum und Farboberfläche wird in unserem Werk »Extension #3« besonders deutlich. Das letzte Motiv einer dreiteiligen Serie zeigt ein leicht gebogenes Rechteck, welches fast das gesamte Blatt füllt. Die Oberfläche des Drucks ist hierbei unregelmäßig, reliefartig erhöht – einer Elefantenhaut ähnlich. Der Titel »Extension« (dt: Ausweitung, Erweiterung, Verlängerung) ist wie seine Übersetzung, vielseitig deutbar: Betrachtet man alle drei Arbeiten der Serie, so scheint der schwarze Bogen sich auf den weiteren Seiten fortzusetzen. Zugleich entsteht das Gefühl einer schlangenförmigen Bewegung. Ebenso scheint sich das Motiv auf der Seite bis an ihre Grenzen des Papiers auszudehnen. Die strukturierte, scheinbar fließende und pulsierende Oberfläche unterstützt den Eindruck des Lebendigen. Serras Werke spielen auf diese Weise mit unserer Wahrnehmung und regen diese auf sehr subtile Art und Weise an.