TEFAF ONLINE
TEFAF ONLINE

9. – 13. September 2021

online only

THE ART OF COLLECTING

Keine andere Kunstmesse kann von sich behaupten, die Erfahrung des Sammelns so zu zelebrieren wie die TEFAF. Die diesjährige Online-Ausgabe wird unter dem Thema "Die Kunst des Sammelns" durch 7.000 Jahre Kunstgeschichte führen und die Perspektiven der renommiertesten Aussteller und Sammler von heute erkunden.

Wir freuen uns, im Zuge der Messe zwei ganz besondere Meisterwerke von Konrad Klapheck und Emil Nolde präsentieren zu können, die in ihrer jeweils herausragenden Qualität und Historie, jene Sammelleidenschaft verkörpern, die das Programm unserer Galerie seit nun fast 50 Jahren auszeichnet.

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Manuel Ludorff über die Highlights der TEFAF online 2021

Emil Nolde,

Konrad Klapheck

und der Blick hinter die Dinge

Konrad Klaphecks Werke scheinen auf den ersten Blick der Kunstrichtung des Realismus eingeordnet zu werden, doch täuscht die Genauigkeit seiner Malerei nur eine exakte Wiedergabe der Realität vor. Eigentlich geht es Klapheck in seiner Darstellung um eine Verfremdung der bekannten Gegenstände. Entgegen seiner zeitgenössischen Malerkollegen, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg dem Leitbild etwas Neues und Unbeflecktes zu schaffen der gestischen Abstraktion zuwandten, möchte er alltäglichen Dingen eine neue Wahrnehmung geben. Klapheck wählt Motive von Menschenhand hergestellter Objekte, die er durch das Herauslösen aus dem Kontext, einer vereinfachten, aber genauen Darstellung und mithilfe perspektivischer Mittel überhöht wiedergibt.

Auch Emil Nolde nennt sein Gemälde ganz bewusst nicht „Drei Figuren“, „Frauen“, „Im Gespräch“ oder „Begegnung“, sondern „Huldigung“. Die reine Betrachtung der Figuren wird also keinen Aufschluss darüber geben, wer dargestellt sein könnte. Es ist auch nicht das Ziel des Künstlers, eine leicht lesbare Situation narrativ wiederzugeben. Der Titel „Huldigung“ lässt den Betrachter vielmehr einen bestimmten übergeordneten Weg einschlagen und verschiedene Interpretationen erscheinen möglich. Das Wort bedeutet: Jemandem oder etwas gegenüber ehrfürchtig oder treu zu sein. Die dargebrachte Huldigung kann grundsätzlich einem Gott, einem Herrn (König), aber auch einem Mitmenschen gelten. Dr. Christian Ring verweist darauf, dass das Werk Ada – Noldes erster Ehefrau – huldigen könnte, die 1946, ein Jahr vor der Entstehung des Gemäldes, verstorben war. Dies erscheint plausibel, gleichwohl das Gemälde sehr explizit auf ein Aquarell aus der Zeit der „Ungemalten Bilder“ zurückgeht, das bereits in den frühen 1940er Jahren gemalt wurde. Das Bildmotiv existierte wohl weit vor dem Tode Adas. Die Entscheidung, dieses Motiv von dem kleinformatigen Aquarell auf die große Leinwand zu übertragen, wird jedoch nicht unabhängig von ihrem Tod getroffen worden sein. Welche Szene oder welche Figuren Emil Nolde auch widergeben mochte, der Maler suchte keine Wiedergabe natürlicher Geschehnisse, sondern etwas mit der Kraft der Kunst zu schaffen. Den Glauben an die Möglichkeit, in der Malerei Wesentliches aufscheinen zu lassen, hat Nolde nie aufgegeben. Wie so viele expressionistischen Maler, versuchte er seine Gefühle, seine Leidenschaft, seine Seele ohne Hilfe von Verstand oder jeglichem Wissen in der Kunst wiederzugeben.

About the fair

Since 2013, our gallery has been a successful and regular participant of TEFAF, which was founded in 1988 as The European Fine Art Foundation (TEFAF) in Maastricht and has since been considered the world's leading fair for art, antiques and design.

Installation view of our booth at TEFAF 2020

For more than thirty years now, TEFAF Maastricht's primary goal has been to bring together and exhibit the world's most outstanding works of art. The commitment to excellence, the rigorous evaluation standards, and the incomparable collecting experience have remained constant to this day. No other art fair can claim to celebrate the experience of collecting like TEFAF.