Heinz Mack
Ohne Titel
1970
Pastellkreide auf Bütten
78 × 49 cm
Zweifach signiert und "70" datiert
Zertifikat: Prof. Heinz Mack, Mönchengladbach, 2023
Atelier des Künstlers; Achenbach Art Consulting, Düsseldorf; Privatsammlung Europa
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2024", Düsseldorf 2024
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2024", Düsseldorf 2024, S. 92
Mit 19 Jahren beginnt Heinz Mack sein Kunststudium an der Düsseldorfer Akademie. Parallel studiert er Philosophie an der Universität Köln. Mit Beendigung seines Staatsexamens in Philosophie und Kunsterziehung bezieht er 1956 gemeinsam mit dem Künstler Otto Piene sein erstes Atelier in Düsseldorf. Bereits im Frühwerk beschäftigt sich Mack mit der Beschaffenheit von Licht und Bewegung. Als Maler und Bildhauer der Op-Art prägt er mit seiner Lichtkunst und seinen kinetischen Werken die junge deutsche Kunstszene nach 1945. In Gemeinschaft mit Piene eröffnet er im Herbst 1957 in den Atelierräumen in der Gladbacher Straße 69 eine Reihe von Abendausstellungen, deren Erfolg schließlich zur Gründung der Künstlergruppe ZERO führt.
Licht, Farbe, Bewegung: Um diese drei Begriffe dreht sich Macks gesamtes künstlerisches Schaffen. Beeindruckt von allen vorstellbaren irdischen Licht- und Farbeindrücken versucht Mack diese einzufangen und wiederzugeben. In seinen von ihm so betitelten »Farbchromatiken« oder »Farbkonstellationen« möchte er ein Bewusstsein für die Fülle des Farbspektrums vermitteln. Er begreift »Farbe als Licht und Licht als Farbe«. Auf der Suche nach neuen Wegen, innerhalb derer das Licht als Farbe zur Erscheinung kommt, ist es sein Ziel, diese beiden sich symbiotisch bedingenden Elemente zu erfassen und sichtbar zu machen. Eine wichtige Rolle im gestalterischen Prozess kommt, wie der Name dieser Reihe schon vermuten lässt, der Chromatik zu. Sie bestimmt die Ordnung der Farben und zerlegt sie in ihre spektralen Einzelteile oder zeigt – wie in unserem Fall – einen Ausschnitt, nämlich des blauen Farbspektrums, daraus. Obwohl die einzelnen Farben von Stufe zu Stufe deutliche Farbkontraste aufzeigen, erscheint ihr Übergang fast unmerklich und unglaublich nuanciert. Die Farben sollen mehr Erscheinung als feste Form sein, mehr sich über den Bildraum hinaus öffnendes Volumen als begrenzende Fläche. In dieser Art der Anwendung von Spektralfarben setzen sich Macks malerische Arbeiten von den Werken der zeitgleich mit ihm agierenden Farbmaler, wie Gotthard Graubner oder Ulrich Erben, deutlich ab.