Heinz Mack
Ohne Titel (Farbchromatik)
1971
Pastell auf Hahnemühle Velinpapier
107 × 78 cm
Signiert und "71" datiert
Wir danken dem Atelier Prof. Heinz Mack, Mönchengladbach, für die Bestätigung der Echtheit des Werkes
Atelier des Künstlers; Galerie Neher, Essen; Privatsammlung Schweiz (seit 1991)
- Galerie Ludorff, Neuerwerbungen Frühjahr 2021, Düsseldorf 2021
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2021", Düsseldorf 2021, S. 112
Licht, Farbe, Bewegung. Um diese drei Begriffe dreht sich wohl das gesamte künstlerische Schaffen Heinz Macks. Beeindruckt von allen vorstellbaren irdischen Licht- und Farbeindrücken versucht Mack diese einzufangen und wiederzugeben. Er möchte dem Betrachter das Bewusstsein für die Fülle des Farbspektrums nahebringen. Unser Werk zeigt diesen Versuch, welches er selbst als »Farbchromatik« oder »Farbkonstellationen« bezeichnet. Licht und Farbe lassen sich für Mack nicht voneinander trennen. Deswegen stellt er nicht einfach nur Farbe dar, sondern möchte das Licht selbst als Farbe zum Ausdruck bringen. Ebenso ist es ihm von größter Wichtigkeit, deren Beziehung zueinander sichtbar zu machen. Mack zeigt Spektralfarben horizontal übereinander angeordnet. Die einzelnen chromatischen Farben sind klar voneinander abzugrenzen und doch verläuft jede einzelne sichtbar in die nächste. Dieser Eindruck wird von senkrechten feinen Linien unterstützt, die sich durch das ganze Motiv ziehen. Sie verleihen dem Bild eine noch größere Dynamik. Diese Ambivalenz der klar unterteilten und damit statischen Farbbalken und der Bewegung, ausgehend von der Vermischung der Farben und der senkrechten Streifen, ist grundlegend für diese Arbeiten. Von Blau zu Grün, über Gelb und Orange bis hin zu Rot erstreckt sich deren Farbpalette. Die Anwendung der Spektralfarben erzeugt fast automatisch eine Harmonie, welche von den unterschiedlichen Farbtemperaturen noch unterstützt wird. Die hervorgerufenen Empfindungen im Betrachter unterstreichen wiederum das Konzept der Bewegung im Bild. Mack selbst bezeichnet diese Wirkung als »Vibration der Farbe«.1 Diese scheint das Bildmotiv sogar aus ihrer Form über den Bildrand hinaus herauszulösen.
1 Zit. nach: Gabriele Holthuis (Hg.), »Heinz Mack. Das Licht meiner Farben«, Dortmund 2015, S. 15.