Hermann Hesse
Die sanfte Wiese
1956

Aquarell und Tusche auf Papier
2 Blätter, je 27,8 × 19 cm
Dazu das handgeschriebene Gedicht mit 14 Zeilen
Sammlung A. Vogel, Winterthur; Privatsammlung Schweiz
- Ernst Barlach Museum, "Hermann Hesse - Dichter, Maler, Kultfigur", Wedel 2018/2019
- Galerie Ludorff, "Hermann Hesse – Malerfreude", Düsseldorf 2016
- Galerie Ludorff, "Hermann Hesse – Malerfreude", Düsseldorf 2016, S. 187
Die sanfte Wiese
Die sanfte Wiese flieht
In einem runden Schwung zum Tal.
Oben ist alles noch kahl,
Im Grunde aber blüht Enzian
und helles Primelgold.
Das rührt mich wie ein Lied
mit Engelshänden an,
Ist wie ein Mädchenlied so licht und hold:
Schmerzen schweigen, das alte Leid
Sinkt im Traum und Vergessenheit
Für einen Tag,
Für einen Tag im Jahr.
O, es ist wunderbar,
Was der Frühling vermag.
