Imi Knoebel, Anima Mundi 3-2
© VG Bild-Kunst, Bonn

Acryl auf Aluminium

Zweiteilig, je 36,8 × 29,2 cm

Rückseitig signiert und datiert auf einem der Werke "B" sowie maschinenschriftlich betitelt und je "A" oder "B" auf einem Etikett beschriftet

Auflage Unikat

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Provenienz

Atelier des Künstlers; Galerie Thomas, München; Privatsammlung Texas

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, Neuerwerbungen Frühjahr 2023, Düsseldorf 2023
Literatur
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2023", Düsseldorf 2023, S. 66

Im Rahmen seiner aktuellen Retrospektive in der bedeutenden Sammlung Goetz in München wird Imi Knoebel völlig zurecht als »herausragender Vertreter einer radikal gegenstandslosen Malerei«1 bewertet. Sein mehr als fünf Jahrzehnte umfassendes Werk besticht durch seine Vielseitigkeit und ständige Neuerfindungen. Arbeitet er am Anfang seiner Karriere mit als Projektion entmaterialisierten Bildern und in den Nichtfarben Schwarz und Weiß, hält in den 1970er Jahren – nach dem frühen Tod seines Künstlerfreundes Blinky Palermo und zu dessen Ehren – die Farbe Einzug in sein Werk. In den 1980ern tauchen erste geschichtete Werke auf, deren Ränder eine Art Aura bilden und nur durch ihre partielle Bemalung auf die verdeckten Innen­flächen schließen lassen: ein konzeptioneller Grenzgang zwischen Bild, Skulptur und Installation, der sich vermehrt in seinem Schaffen finden lässt.

Immer wieder arbeitet Knoebel in Serien. »Anima Mundi« ist wohl seine Bedeutendste. Sie entsteht 2010 und wird bis heute in verschiedenen Ausführungen und Techniken fortgeführt. Die Komposition ist jedoch immer gleich und bezieht sich auf Blinky Palermos »Coney Island 2« (1975)2: vier unterschiedlich farbige Streifen rahmen ein hochrechteckiges, monochromes Farbfeld. Sie tauchen einzeln oder in fest definierten Gruppen von bis zu fünf Werken auf, sind mit Acrylfarbe auf Kunststofffolie oder auf raumgreifenden Aluminiumschienen gemalt. Die besondere Attraktivität erhalten die Werke durch ihre wundervollen und teils unerwarteten Farbkombinationen. Der Kontrast zwischen dem handwerklichen Malen und den industriellen Materialien macht einen besonderen Reiz aus. Wie schon bei »Ohne Titel« finden sich auch hier Grundlagen von Knoebels Schaffen: geometrische Struktur, malerische Farbigkeit und manuelle Ausführung. »Der Titel »Anima Mundi«, Weltseele, weist zusätzlich darauf hin, dass Knoebel das Zusammenspiel von Form, Farbe und Materialität als programmatisch ansieht, nicht nur für sein eigenes Schaffen, sondern für die Kunst im Allgemeinen.«3

1 Die Ausstellung läuft noch bis 29. April 2023 (https://www.sammlung-goetz.de/ausstellungen/imi-knoebel/ aufgerufen am 4. Jan. 2023).

2 Knoebel fügte jedoch noch links und rechts einen Farbbalken hinzu, der den »Rahmen« um das Rechteck in der Mitte schließt.

3 Texte zur Kunst, »The Curators«, Heft Nr. 86, Juni 2012 (https://www.textezurkunst.de/de/artist-editions/anima-mundi-2012/ aufgerufen am 4. Jan. 2023).

Über Imi Knoebel

Imi Knoebel szeichnet sich durch seine abstrakt-minimalistische Formensprache aus. Beeinflusst durch das Schaffen unter anderem von Piet Mondrian bedient er sich in seinen Werken akribisch aufeinander abgestimmten Farbtönen, welche meist losgelöst von gängigen Farbprinzipien für sich selbst stehen.

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