Imi Knoebel

Face 22 Ed.
2002/2014

Imi Knoebel, Face 22 Ed.
© VG Bild-Kunst, Bonn

Acryl auf Kunststofffolie

36 × 36 cm

Rückseitig signiert und datiert nochmals "2002" datiert, betitelt und "4/5" nummeriert

Auflage 5 + 2 AP + 1; mit Unikatcharakter

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Provenienz

Atelier des Künstlers; Privatsammlung Wien

Imi Knoebels Werke faszinieren den Betrachter insbesondere durch die Entschiedenheit und Prägnanz in der Wahl von Farbe und Form.

Knoebel studiert Anfang der 1970er Jahre an der Kunstakademie Düsseldorf. In der Klasse von Joseph Beuys trifft er mit seinem frühen Mitstreiter Imi Giese auf Blinky Palermo, mit dem sie ein künstlerisches Dreigestirn bilden, das in der Tradition der amerikanischen Minimal Art die Kunst ihrer Zeit schon bald prägen sollte.

Unter dem Einfluss der Maler Piet Mondrian und Kasimir Malewitsch ent­wickelt Knoebel ein für sein bildhauerisches wie malerisches Werk grundlegendes, abstraktes Formenvokabular und bedient sich in seinen Arbeiten akribisch aufeinander abgestimmter Farbtöne. Diese sind meist losgelöst von gängigen Farbprinzipien gewählt und fordern den Betrachter dazu auf, seine Werke subjektiv sinnlich zu erfahren und diese nicht rational oder logisch zu interpretieren. Oft wandern die Werke Knoebels zudem auf dem schmalen Grat zwischen Malerei und Skulptur und laden den Betrachter somit dazu ein, seine Werke auch räumlich zu entdecken.

Auch unsere Werke halten den Betrachter dazu an, genauer hinzuschauen. So evozieren die Titel »Face« den Gedanken an Gesichter oder Portraits, die der Betrachter in den Arbeiten aber vergeblich zu entdecken versucht. Gerade diese Offenbarung unserer voreingenommenen Haltung ist aber eines der Ziele des Künstlers. Erst wenn man dies realisiert hat, kann man die Werke frei von historischem Ballast für sich entdecken.

Knoebel bemalt für die Werke der »Face«-Serie die Oberfläche von industriell nutzbaren Plastikfolien. Er tut dies aber mit der Hand, sodass ein Pinselduktus sichtbar wird, der dem niederen Material durchaus Aufwertung, aber eben auch Räumlichkeit schenkt. Diese bemalten Plastikstreifen schneidet er in einem weiteren Schritt aus und variiert sie in farblichen Rastern über- und nebeneinander. Knoebel verwendet in seinen Werken gerne industriell hergestellte Farben und Materialien, wie beispielsweise Türblätter, Hartfaserplatten, Pappe oder Aluminiumschienen. Dies bringt zum Ausdruck, dass Knoebel nicht stillstehen, sondern mittels Selbstreflexion und Experimentierfreudigkeit die Möglichkeiten und Grenzen der abstrakten Kunst immer wieder neu erforschen möchte.

Das Werk »Ohne Titel – Rot Weiß Weiß« besticht besonders durch seine Klarheit. Knoebel bedient sich eines sehr reinen Kolorits, das er in dieser Holzskulptur in monochromen Farbflächen nebeneinander anordnet. Zugleich verlagert er diese in der Tiefe, um den Betrachter auch mittels des Schattenwurfs auf die Dreidimensionalität des Objekts hinzuweisen und diesen dazu einzuladen, es aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Die Form – ein Triptychon – mit dem längeren Rechteck im Zentrum wirft Assoziationen zu religiösen Flügelaltären auf und verleitet das Auge, in der Mitte des Werkes zu verweilen. Diese aus Form und Farbigkeit erwachsene »Widersprüchlichkeit« kulminiert in einer faszinierenden Spannung.

Über Imi Knoebel

Imi Knoebel szeichnet sich durch seine abstrakt-minimalistische Formensprache aus. Beeinflusst durch das Schaffen unter anderem von Piet Mondrian bedient er sich in seinen Werken akribisch aufeinander abgestimmten Farbtönen, welche meist losgelöst von gängigen Farbprinzipien für sich selbst stehen.

Weitere Werke