Imi Knoebel

Ohne Titel
1995

Imi Knoebel, Ohne Titel
© © VG Bild-Kunst, Bonn

Acryl auf Schoellershammer Papier, collagiert und montiert auf Holz

101 × 74 cm auf 125,5 × 100 cm

Signiert und datiert auf der Rückseite

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Provenienz

Maximilian Verlag/Sabine Knust, München; Galerie Andreas Binder, München; Sammlung Thomas Olbricht, Berlin

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, Neuerwerbungen Herbst 2024, Düsseldorf 2024
  • me Collectors Room Berlin/Stiftung Olbricht: "My Abstract World", Berlin 2016/17
Literatur
  • me Collectors Room Berlin/Stiftung Olbricht (Hg.): "My Abstract World", Ausst.-Kat., Berlin 2016, S. 101

Als Meisterschüler von Joseph Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf belegt Imi Knoebel mit seinem besten Freund Imi Giese und zeitweise mit Jörg Immendorf und Blinky Palermo den Raum 19, den er später in einem gleichnamigen, zentralen Werk thematisieren wird. Inspiriert von seinem Lehrer, aber mit einer völlig anderen Formensprache, entwickelt Knoebel eine abstrakte, minimalistische Ausdrucksform. Er benutzt industriell hergestellte Farben und Materialien wie beispielsweise Türblätter, Hartfaserplatten, Pappen oder Aluminiumschienen. Diese Materialien ordnet er meist schichtweise im Raum, was den Arbeiten einen Objektcharakter verleiht und an Skulpturen oder Installationen denken lässt. Dennoch sind sie für Knoebel Kunstwerke, die in der Tradition der Tafelmalerei stehen und von Künstlern wie Malewitsch oder Mondrian inspiriert sind. Knoebel verwendet alles, was bisher von Künstlern geschaffen wurde als sein Repertoire – sein Material.1 Diese Tradition stellt er jedoch kontinuierlich in Frage und experimentiert mit den Möglichkeiten entlang der Grenzen der abstrakten Kunst. Das sinnliche Erleben des Werks steht bei ihm im Vordergrund und nicht seine rationale Interpretation.

Farben spielen bei Knoebel eine wichtige Rolle, deshalb wählt er sie mit großer Sorgfalt. Nicht umsonst nennt ihn Rudi Fuchs einen »Magier der Farben – Farben, die außerordentlich sinnlich sind«.2 Einige seiner Serien bestehen aus den drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau. Häufig verwendet Knoebel jedoch Farben, die sich nur schwer beschreiben lassen. Er hat immer eine genaue Vorstellung, welche Farben er verwenden möchte und sucht teilweise lange, manchmal sogar erfolglos nach ihnen. Ein reines Rot, Gelb und Königsblau sowie ein sehr helles Rosa und Weiß sind die Farben, die er für die hier abgebildete, collagierte Acryl-Malerei wählt. Mit deutlichen, die Oberfläche strukturierenden Pinselstrichen trägt er die Farben auf die Papierstreifen auf. Diese sind auf der rechteckigen Holzträgerplatte übereinander und leicht versetzt angeordnet, wodurch Überlagerungen, Anschnitte und somit eine räumliche Dimension entstehen.

1 Vgl. Rudi Fuchs, »Pulling Strings«, in: »Imi Knoebel. Retrospektive 1968-1996«, Ostfildern 1996, S. 8-9, S. 8.

Über Imi Knoebel

Imi Knoebel szeichnet sich durch seine abstrakt-minimalistische Formensprache aus. Beeinflusst durch das Schaffen unter anderem von Piet Mondrian bedient er sich in seinen Werken akribisch aufeinander abgestimmten Farbtönen, welche meist losgelöst von gängigen Farbprinzipien für sich selbst stehen.

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