Junges Mädchen in violetter Bluse im Profil
1979

Lotte Laserstein, Junges Mädchen in violetter Bluse im Profil
© VG Bild-Kunst, Bonn

Mischtechnik

41 × 32 cm

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Expertise

Wir danken Frau Anna-Carola Krause, Berlin, für die Bestätigung der Echtheit des Werkes und ihre freundliche Unterstützung bei der Werkrecherche

Provenienz

Privatsammlung Schweden; Privatsammlung Deutschland

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, Neuerwerbungen Frühjahr 2021, Düsseldorf 2021
Literatur
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2021", Düsseldorf 2021, S. 98

Die in Preußisch Holland geborene und in Berlin an der Hochschule der Künste ausgebildete Lotte Laserstein verschrieb ihr Leben der Kunst und wollte als freischaffende Künstlerin in einer Zeit anerkannt werden, in der dieser Beruf für Frauen absolut unüblich war. Nach ersten sehr erfolgreichen Jahren als Malerin musste sie 1937 aufgrund ihres jüdischen Glaubens ins Exil nach Schweden emigrieren.

Von Beginn an zeichnete sich Ihr Werk durch eine exzellente Auffassungsgabe aus, die sie vorrangig der Akt- und Portraitmalerei widmete. Lotte Laserstein fiel es leicht, die menschliche Anatomie wiederzugeben und so stellt das Portrait das zentrale Thema in ihrem Œuvre dar. Die Emigration hält Lotte Laserstein nicht auf, sich mit der Kunst bis zu ihrem Tod im Jahr 1993 den Lebensunterhalt zu verdienen. In ihrer Deutschen Heimat gerät ihr Schaffen jedoch über viele Jahrzehnte in Vergessenheit. Erst Ausstellungen im internationalen Kunsthandel und bedeutende Museumsausstellungen im Frankfurter Städel (2018) und der Berlinischen Galerie (2019) rufen das Schaffen der Künstlerin wieder in Erinnerung. In unserem vorliegenden Pastell betrachtet Laserstein ein junges, schwedisches Mädchen, das im Profil schüchtern nach Links aus dem Bild herausschaut. Ihr Augenmerk liegt auf der zarten Natur des Mädchens, ihrer rosafarbenen Haut, den in einem Zopf nach Hinten gebundenen, blonden Haaren und der geöffneten, lilafarbenen Bluse. Lasersteins Handschrift ist klar zu erkennen. Bereits in frühen Jahren arbeitet sie mit einer hellen Farbpalette und einem hauchdünnen Farbauftrag. Der Pinselduktus bleibt erkennbar, aber wie bei einem meisterlichen Impressionisten, sitzen auch bei ihr alle Striche sicher am rechten Fleck. Das Bild versetzt den Betrachter in ein spätimpressionistisches Spiel aus Licht und Farbe. Das Portrait vor einem nicht weiter definierten botanischen Hintergrund verbreitet eine positive und leichte Stimmung, die keineswegs selbstverständlich ist. Sie zeugt jedoch von dem großen Glück, das die gestandene Künstlerin durch das lebenslange Ausüben ihrer Kunst in Freiheit empfunden haben muss.

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