Richard Serra, Tujunga Blacktop
© VG Bild-Kunst, Bonn

Ölkreide auf Siebdruck auf Arches Cover Papier

152,4 × 133,3 cm

Signiert, "84" datiert und "24/28" nummeriert

Auflage 28 + 7 AP, RTP, PP II, 3 GEL, NGA; Drucker: Ron McPherson, Totie Angelo; Herausgeber: Gemini G. E. L., New York

Werkverzeichnis Berswordt-Wallrabe 2008 CR 33

35.000,00 €

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Provenienz

Galerie Forsblom, Helsinki

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, Neuerwerbungen Herbst 2024, Düsseldorf 2024
Literatur
  • Galerie Ludorff, "KUNST MACHT GLÜCKLICH", Düsseldorf 2024, 87
  • Silke Berswordt-Wallrabe (Hg.), "Richard Serra. Werkverzeichnis der Druckgrafik 1972-2007", Düsseldorf 2008, CR 33

Während sich Siebdrucke traditionell durch eine ebenmäßig glatte Oberfläche auszeichnen, überrascht Richard Serra bei seinen Druckgrafiken mit einer für diese Gattung gänzlich außergewöhnlichen Oberflächenstruktur. Die schwarze Farbe hat eine samtartige und teils erhabene Optik, die an einigen Stellen durch Farbschlieren, -risse, -flecken und -verkrustungen belebt wird. Diese Eigenschaft entsteht durch Serras besonderen und sehr aufwendigen Druckprozess, mit dem er die Gattungskonventionen des Siebdrucks beeindruckend erweitert. Denn obwohl er sich an traditionellen Drucktechniken bedient, liegt sein Schwerpunkt darin, zu neuen graphischen Ausdrucksformen zu gelangen. Innerhalb des Druckvorgangs setzt der Künstler einen speziell angefertigten Ölkreideblock ein, mit dem er schwarze Farbe unter Druck durch das Sieb auf das Papier bringt. Mit viel Kraftaufwand bearbeitet Serra jedes einzelne Exemplar, bis aus den vielen Farb- und Ölkreideschichten ein sattes Schwarz entsteht und zugleich die Struktur des Siebes weiterhin zu sehen bleibt. Durch diese individuellen Eingriffe unterscheidet sich jedes der wenigen Blätter innerhalb einer Auflage. Der handwerkliche Bearbeitungsvorgang wird in der Oberfläche eines jedes Blattes sichtbar und macht sie in gewisser Weise zu Unikaten.1

Farbe, Form und Oberfläche werden in Serras Siebdruckarbeiten zu einer Einheit – dies wird auch in unserem Werk »Tujunga Blacktop« deutlich. Wir sehen ein großflächiges schwarzes Rechteck, das in seiner leicht verzerrten Form beinahe das gesamte Papier einnimmt. Nach links unten verläuft es leicht gebogen, wodurch der geometrische Charakter lebhaft durchbrochen wird. Die Oberfläche des Drucks ist unregelmäßig und die vertikal verlaufenen Bahnen des Drucksiebes sind deutlich sichtbar. Das tiefe, samtig- matte Schwarz tritt auf dem Papier durch Schlieren, Krusten, Farbspritzer und -kleckse beinahe reliefartig hervor und erinnert in seiner trocken-rissigen Beschaffenheit an Gesteinsstrukturen.

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