Robert Metzkes

Stehende im gelben Kleid
2003

Robert Metzkes, Stehende im gelben Kleid
© Robert Metzkes

Terrakotta, engobiert

38 cm

Signiert mit dem Monogramm und "III/VII" nummeriert

Auflage 7

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Provenienz

Atelier des Künstlers

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, "KUNST MACHT GLÜCKLICH - Online only", Düsseldorf 2020
Literatur
  • Galerie Ludorff, "KUNST MACHT GLÜCKLICH", Düsseldorf 2020, Nr. 59

Robert Metzkes hat sich in seiner Kunst dem Menschenbildnis verschrieben. Sowohl in seinen Zeichnungen, vor allem aber in seinen plastischen Arbeiten, die den Kernpunkt seines künstlerischen Schaffens ausmachen, widmet er sich diesem Thema. Neben Paar- und Gruppendarstellungen, von literarischen Vorlagen inspiriert, sind es insbesondere junge Mädchen- und Frauenfiguren, denen er, in Bronze und aus Ton gearbeitet, Gestalt verleiht. „Beim Arbeiten ohne Modell ringt man darum, dem Wesen, das da aus Ton entsteht, da man ihm ja keine wirkliche Individualität aus dem Leben entleihen kann, Wahrscheinlichkeit zu verleihen. Unter den Händen entsteht es aus dem Tonklumpen. Arbeite ich nach Modell, so sitzt das Wesen lebendig da, ‚duftet‘, der Blick ‚vibriert‘, selbst beim ‚nachdenklichsten‘ Modell, und der Ton bleibt daneben tot.“1) Die Zusammenführung und Umsetzung des Erfindens und Beobachtens ist eine der grundlegenden Herausforderungen seines plastischen Schaffens, in welchem er das Wesen der Dargestellten realitätsnah zu ergründen sucht.

Hatte sich Metzkes zu Beginn seines künstlerischen Wirkens mit Bronze als Material für seine Plastiken auseinandergesetzt, entdeckt er Mitte der achtziger Jahre den gebrannten Ton, die Terrakotta, als geeignetes Ausdrucksmittel für seinen plastischen Formwillen. Metzkes greift damit auf einen der ältesten Werkstoffe der Kulturgeschichte zurück, der schon in der Antike Anwendung fand. Nach dem Herausarbeiten der Form bemalt der Künstler die Figuren, noch vor dem Brennen, mit einer dünnflüssigen Tonschlickerfarbe, der Engobe. Diese ermöglicht es ihm, eine differenzierte Farbwirkung – von hell bis dunkel – in der Bemalung der Form zu erreichen.

Die „Stehende im gelben Kleid“ ist eine Terrakottaarbeit aus dem Jahr 2003. Auch in dieser Kleinplastik widmet sich der Künstler der Darstellung einer Frau von klassischer Schönheit und jugendlichem Zauber. Mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehend, hält die Gestalt in ihrer Bewegung inne. Der Klang der Glocke, welche die Frauenfigur mit ihrer Hand umfasst, scheint verklungen zu sein. Die dunklen Haare, streng gescheitelt und am Hinterkopf zu einem Knoten gebunden, lenken den Blick auf das harmonisch wirkende Gesicht, das in blasser Schönheit erstrahlt. Durch die Engobe mildert Metzkes die Härte und Sprödigkeit des Materials und erzielt eine sehr realistische, gedämpfte Farbigkeit, die der Figur eine für sein Werk charakteristische Wärme und Erhabenheit verleiht. „Für den Bildhauer werden auch die unscheinbaren Flächen zwischen Auge, Braue, Nase und Mund zu architektonischen Aufgaben, die abbildend zum Wesen des Dargestellten führen sollen. Dabei hält er das glückliche Gefühl fest, die weiße Haut, den roten Mund, das schwarze Haar nie ganz begreifen zu können und einem der großen Naturwunder gegenüber zu sein. Wenn Robert Metzkes für sein Berührtsein von diesem Wunder eine Form findet, so tritt an die Stelle der Teilnahmslosigkeit der Natur an unserer Wahrnehmung eine Erscheinung, die dem Zufall und der Vergänglichkeit ihres natürlichen Vorbildes enthoben ist.“2)

Anm.: 1) Robert Metzkes zit. in: Ulf Martens „Robert Metzkes – Terrakotten“, Berlin 2007, S. 5.

	2)	Jörg Makarinus zit. in: Robert Metzkes, „Robert Metzkes – Terrakotten und Bronzen“, 	Berlin 2003, o.S.
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