Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk:
"Alexej Jawlensky"
30. Januar - 1. Juni 2025
Obwohl Alexej von Jawlensky (1864-1941) zu Beginn des 20. Jahrhunderts eng mit den europäischen Avantgarde-Bewegungen verbunden war, scheint er erst spät seine ganz eigene künstlerische Stimme gefunden zu haben. Die Ausstellung konzentriert sich auf Jawlenskys Weg zu einem ganz eigenen Ausdruck in Form seiner kleinen, schönen und geheimnisvollen Meditationen.
Jawlensky wurde 1864 in eine russische Regimentsfamilie hineingeboren und entschied sich zunächst selbst für eine militärische Laufbahn, die er jedoch zugunsten der Kunst aufgab. 1889 begann er ein Studium an der Kunstakademie in St. Petersburg, wo er die Malerin Marianne von Werefkin kennenlernte, die für viele Jahre seine Partnerin und Förderin wurde. Gemeinsam zog das Paar nach München, wo Jawlensky eine private Malschule besuchte, unter anderem mit Wassily Kandinsky.
Das erste Kapitel der Ausstellung konzentriert sich auf Jawlenskys Verbindung zur Münchner Kunstszene zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit Kandinsky, Gabriele Münter und Werefkin ließ er sich für einige Zeit im oberbayerischen Murnau nieder und entwickelte hier seine ausdrucksstarken Landschaftsbilder.
Anfang 1909 wird er Gründungsmitglied der „Neuen Künstlervereinigung München“ und steht in enger Verbindung mit der berühmten Künstlerbewegung „Der Blaue Reiter“, die von Wasilly Kandinsky und Franz Marc initiiert wurde und wenige Jahre später in München entstand. In dieser Zeit wendet sich Jawlensky verstärkt dem Motiv des Porträts zu, das bei ihm einen farbenfrohen, stilisierten Ausdruck annimmt, bei dem besonders die großen Augen als dominierender Faktor hervorstechen.
Das zweite Kapitel der Ausstellung nimmt seinen Ausgangspunkt in der Schweiz, wo er als Russe nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs ins Exil gehen musste. Hier ließ er sich mit Werefkin am Genfer See nieder, und da er kein richtiges Atelier besaß, malte er immer wieder den Blick aus seinem Fenster.
Diese Bilder werden Variationen genannt und stehen am Anfang von Jawlenskys Interesse an seriellen Bildern, an der Wiederholung des Motivs. Je mehr er malte, desto mehr schienen seine Werke den Bezug zum „Gesehenen“, zur Außenwelt zu verlieren. Die Eigenlogik des Bildes wird zum bestimmenden Faktor.
Das dritte Kapitel der Ausstellung befasst sich mit Jawlenskys letzten Jahren in Deutschland in den 1930er Jahren. In den letzten beiden Jahrzehnten seines Lebens ist es die Wiederholung des Motivs, die ihn beschäftigt. Zunächst in Form der Variationen und schließlich hier mit den sogenannten Meditationen.
Die Meditationen können als eine Art glücklicher Abschluss für einen Künstler betrachtet werden, der fast sein ganzes Leben lang versucht hat, seine spirituellen Überzeugungen mit dem Akt des Malens zu verbinden. Er schuf etwa tausend dieser sehr schönen und geheimnisvollen kleinen Meditationen, die alle aus demselben schwarzen Raster bestehen, das mit Farbkombinationen durchsetzt ist. Das war alles, was seine arthritischen Hände ihm erlaubten, aber in gewisser Weise war das alles, was er sich wünschen konnte. Er hatte sein Lebenswerk zum großen Teil vollbracht.
LAST BUT NOT LEAST
Es freut uns sehr, die Ausstellung mit der nebenstehenden Leihgabe unterstützen zu können