Alex Katz
Anne
1990
Screenprint on aluminium
172.5 × 62 × 1.9 cm / 67 15/16 × 24 7/16 × 3/4 in
Signed and "11/75" numbered also verso "© Alex Katz, 1990" and "Printed at Styria Studio, Inc. NYC" stamped
Edition of 75 + 12 AP + 1 RTP + 1 TP; Printer + Editor: Styria Studio, Inc., New York
The edition is based on the cutout ensemble “Black Stockings” from 1987, oil on aluminum and the painting “Anne” from 1988
Catalogue raisonné by Schröder / Markhof 2011 no. 240
Private Collection USA
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2024", Düsseldorf 2023
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2024", Düsseldorf 2024, S. 58
- Klaus Albrecht Schröder/Marietta Mautner Markhof (Hg.), "Alex Katz. Prints. Catalogue Raisonné, 1947-2011", Ostfildern 2011, Nr. 240
Während seines Studiums an der Cooper Union in New York und der Skowhegan School of Painting and Sculpture in Maine setzt sich Alex Katz intensiv mit den klassischen europäischen Avantgarden auseinander und entwickelt sich unter dem Einfluss des vorherrschenden Abstrakten Expressionismus. Bereits in den 1950er Jahren findet er jedoch seinen eigenen kühlrealistischen Stil, der die Pop Art im nächsten Jahrzehnt entscheidend beeinflussen sollte. Katz wird zur zentralen Figur des so genannten »cool paintings«, einer avancierten amerikanischen Malkultur, die sich auf Themen der modernen Freizeitgesellschaft konzentriert. »Cool an dieser Kunst (…) ist die kontrollierte Emotionalität, die Distanz, die große Sachlichkeit.« 1)
Im Unterschied zur Pop-Art bezieht Katz seine Motive jedoch nicht aus der glitzernden Konsumwelt, sondern aus seinem persönlichen Umfeld: Viele der Porträtierten sind Familienmitglieder oder Freund:innen. 1959 beginnt der Künstler, die ersten sogenannten Cutouts zu fertigen. Diese auf Holz oder Aluminium gefertigten Porträts haben sich bis heute zu einer umfangreichen Werkgruppe entwickelt. Die Bildidee entstand eher zufällig: Katz schnitt eine gelungene Figurendarstellung aus einem misslungenen Gemälde heraus und klebte sie später auf eine Sperrholzplatte. 2) So hatte der Künstler eine Antwort auf seine lange Auseinandersetzung mit der freistehenden Figur gefunden. Das Besondere an den Cutouts ist, dass sie weder Malerei noch Plastik sind. Sie stehen zwar teils frei im Raum, bleiben aber flächige Gebilde ohne Körperlichkeit. Wurden die ursprünglichen Cutouts noch in Ölfarbe ausgeführt, nutzt Katz ab 1988 auch eine andere, neue Technik: Bei diesem Prozess wird eine Aluminiumplatte mithilfe des Siebdruckverfahrens bedruckt und anschließend lackiert und gebrannt. Das Werk »Anne« aus dem Jahr 1990 ist ein besonders schönes Beispiel für eine dieser frühen Editionen.
1 Klaus Albrecht Schröder, in: »Alex Katz. Kartons und Gemälde«, Ausst.-Kat. Albertina, Wien 2004, S. 6-9, hier: S. 6.
2 Vgl. Carter Ratcliff, »Die Cutouts von Alex Katz«, in: Zdenek Felix (Hg.), »Alex Katz. Cutouts«; Ausst. Kat. Deichtorhallen Hamburg, Osterfildern 2003, S. 10.