Alexander Kanoldt
Alexander Kanoldt gilt als wichtiger Vertreter der „Neuen Sachlichkeit“.
An der Badischen Akademie der bildenden Künste begann er sein Studium in der Zeichenklasse von Ernst Schurth, wo er die zeichnerischen Grundlagen erlernte und sich mit seinem Kommilitonen Adolf Erbslöh anfreundete. 1904 setzte Kanoldt sein Studium als Meisterschüler in der Malereiklasse von Friedrich Fehr fort und zog anschließend von Karlsruhe nach München, wo er sich dem Künstlerkreis um u.a. Wassily Kandinsky und Alexej Jawlensky anschloss. Aus dieser Künstlergruppe ging ein Jahr später die „Neue Künstlervereinigung München“ hervor.
Aufgrund des Kriegsausbruchs wurde Kanoldts Künstlerkarriere unterbrochen. Nach dem Krieg machte er eine lange Italienreise, aus der bedeutsame Arbeiten entstanden, die zu einem Neubeginn in seinem Schaffen führten. Er malte multiperspektivische Architekturlandschaften und Raumdarstellungen in kühler Farbpalette. Beeinflusst vom Münchner Expressionismus und dem französischen Frühkubismus entwickelte er eine gegenständliche Bildsprache mit Formstrenge. Die nüchterne Darstellungsweise mit einer dennoch ausgeprägten Plastizität, machten Kanoldt zum führenden Vertreter der nachexpressionistischen Malerei in Deutschland.
1925 wurde er für einen Lehrauftrag an die Breslauer Kunstakademie berufen, die er jedoch nach wenigen Jahren wieder verlässt. Er gründete stattdessen eine private Malschule in Garmisch-Patenkirchen und trat der Münchner Künstlergruppe "Die Sieben" bei. In dieser Zeit entstanden vorwiegend präzise komponierte Stillleben und seine italienischen Landschaften, die seine Kunstrichtung der Neuen Sachlichkeit bedeutsam mitbestimmten. 1939 starb Kanoldt infolge eines Herzerleidens.