Horst Janssen
Horst Janssen gehört unbestritten zu den technisch versiertesten Zeichnern und Grafikern des 20. Jahrhunderts. Nach seiner ersten großen Einzelausstellung, die 1965/66 durch mehrere deutsche Städte tourte, erlangte er spätestens mit seiner Teilnahme an der Biennale in Venedig 1968 internationale Anerkennung. Und das, obwohl er gegenständlich malte, was damals als reaktionär und verpönt galt. Janssen liebte es zu provozieren, spielte mit Worten und Doppeldeutigkeiten, die er oft im humoristischen Gewand verkleidete. Seine einzigartigen Bildfindungen wie unter anderem in seinen (Selbst-)Porträts, seinen Blumenbildern und vor allem in seinen erotischen Akten begeistern durch ihre feinen Modellierungen. Janssen verwischt oder verreibt nichts, um Effekte zu erzielen. Alles ist gezeichnet. Mit verschieden harten Stiften und einer Vielzahl von feinsten Bleistiftstrichen gelingt ihm eine große Vielfalt an Graustufen. Er gab sich daher selbst den vielzitierten Namen »Millionenstrichler«.