Andy Warhol
Fiesta Pig
1979
Farbserigrafie auf Velin
54,5 × 77,5 cm
Signiert und "9/10 A.P." nummeriert, mit dem Trockenstempel vom Drucker versehen sowie rückseitig mit dem Copyright Stempel versehen
Auflage 200 + 10 A.P; Drucker: Rupert Jasen Smith, New York; Herausgeber: Axel Springer Verlag, Hamburg für die Leser der Zeitschrift „Die Welt“
Werkverzeichnis Feldman/Schellmann 1985 Nr. II.184
American State of the Arts Exchange Inc., New York
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2020", Düsseldorf 2020
- Frayda Feldmann/Jorg Schellmann, "Andy Warhol Prints. A Catalogue Raisonné 1962-1987", New York 2003 (1985), Nr. II.184
- "Neuerwerbungen Frühjahr 2020", 2500, Galerie Ludorff, Düsseldorf, 2020
Der 1928 in Pittsburgh geborene amerikanische Maler, Grafiker und Filmemacher Andy Warhol zählt nicht nur zu den Gründern der Pop-Art, sondern gilt auch als der bekannteste Vertreter dieser Kunstrichtung. Sein Sujet ist überwiegend bestimmt von seiner Faszination von Berühmtheiten und Gegenständen der Konsumkultur, deren Portraits er auf Grundlage von Fotografien vervielfältigt. Um eine persönliche Handschrift weitestgehend zu vermeiden, bedient er sich dazu des Siebdruckverfahrens. Die so entstehenden Druckserien gleichen durch ihre oftmals sehr bunten Farbfeldkontraste Comics und Werbeanzeigen.
Nach einem Studium der Gebrauchsgrafik von 1945 bis 1949 am damaligen Carnegie Institute of Technology in New York arbeitet er zunächst als Werbegrafiker und Illustrator für zahlreiche Magazine, bevor er sich 1960 der freien Kunst zuwendet. Zwei Jahre später gründet er schließlich seine berühmt-berüchtigte »Factory«, eine Werkstatt zur experimentellen Arbeit mit Film, Fotografie, Musik und Druckgrafik, welche Warhol in unserem Werk »Fiesta Pig« von 1979 als Kulisse dienen sollte. Auf der Farbserigrafie ist der Boden ebendieser Werkstatt zu sehen, auf dem sich ein Schwein durch die Überbleibsel einer vermutlich zuvor stattgefundenen Party stöbert. Zumindest wird dieser Anschein erweckt durch die Teller, Schüsseln und Gläser, welche zu sehen sind. Der Titel des Werks ist hierbei nicht nur ein Hinweis auf die Feier, sondern auch auf das Geschirr selbst, welches von der Marke Fiesta stammt und von Warhol leidenschaftlich gesammelt wurde. Diese Marke zeichnet sich vor allem durch ihre große Bandbreite an Formen, ein weites Farbspektrum und ihre Bezahlbarkeit aus. Der Charakter der Popkultur und Massenproduktion sind dem Motiv somit schon inhärent.
Ursprünglich als Auftragsarbeit für die Zeitung »Die Welt« angefertigt, scheint das Werk durch den chaotischen Charakter seines Motivs humorvoll auf die ausufernden Partys anzuspielen, welche sich laut Berichten und Gerüchten in Warhols Umfeld abgespielt haben sollen.