Emil Nolde

Orchideenzweig (Rote Rispe)
ca. 1925

Emil Nolde, Orchideenzweig (Rote Rispe)

Aquarell auf Japanpapier

15,6 × 19,4 cm

Signiert sowie auf dem alten Unterlagekarton von Ada Nolde "Orchideenzweig" betitelt

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Expertise

Prof. Dr. Manfred Reuther, ehemaliger Direktor der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, 2013

Provenienz

Privatsammlung Nordrhein-Westfalen; Lempertz Köln (Auktion 679, 3. Juni 1992, Los 345); Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2024", Düsseldorf 2024
Literatur
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2024", Düsseldorf 2024, S. 98

»Die blühenden Farben der Blumen und die Reinheit dieser Farben, ich liebte sie. Ich liebte die Blumen in ihrem Schicksal: emporschießend, blühend, leuchtend, glühend, beglückend, sich neigend, verwelkend, verworfen in der Grube endend. Nicht immer ist unser Menschenschicksal ebenso folgerichtig und schön, aber auch immer endigt dies im Feuer oder in der Grube.« 1)

Die Natur mit ihren Landschaften und ihrer Blumenpracht ist für den Künstler Emil Nolde eine schier unendliche Inspirationsquelle für seine Öl- aber vor allem auch für seine wundervollen Papierarbeiten. Eine enge Verbundenheit mit der Natur hat Nolde als Bauernsohn seit seiner frühesten Kindheit erfahren und auch in seinen weiteren Lebensetappen zieht es den Maler stets in die Natur. Einen großen Traum erfüllt er sich mit seinem Atelierhaus in Seebüll, das von einem prächtigen Bauerngarten umgeben ist, den der Künstler gemeinsam mit seiner Frau Ada angelegt hat. Die ungeheure Farbenpracht der zahlreichen Blumen regt Nolde zu seinen schönsten Aquarellen an und vor allem das Kolorit der Blüten verleitet den Künstler dazu, die Farbe zum zentralen Ausdrucksmittel zu machen.

Auch bei unserem Blatt »Orchideenzweig (Rote Rispe)« sind es vor allem die leuchtenden Farben, die die Betrachtenden in ihren Bann ziehen. Nolde versteht es meisterlich, ein sensibles und zugleich sehr expressives Blumenstillleben zu schaffen. Dem dunklen und sehr frisch erhaltenen Blau des Hintergrundes setzt Nolde das kräftige Rot der Orchidee entgegen. Durch einen bewusst eng gefassten Bildausschnitt wird die Energie der kontrastierenden Farben noch gesteigert. Nolde rückt die Blütenköpfe in den Vordergrund. Diese starke Nahsicht scheint den Betrachter zu einem intimen Zwiegespräch mit der Natur zu ermuntern.

1 Emil Nolde, »Mein Leben«, Köln 2008, S. 164.

Über Emil Nolde

Emil Nolde ist ein wichtiger Vertreter des Expressionismus. In seinen Landschaften, ebenso wie in den Blumenbildern, kombiniert er Farbe so radikal wie kaum ein anderer.

Weitere Werke
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