Hermann Max Pechstein

Dorfstraße in Ratzeburg mit blühenden Bäumen
1919

Hermann Max Pechstein, Dorfstraße in Ratzeburg mit blühenden Bäumen
© Pechstein Hamburg / Tökendorf

Aquarell und Tusche auf Velin

35,5 × 49,9 cm

Signiert und datiert

Dokumentiert in der Kartei der Max Pechstein-Urheberrechtsgemeinschaft, Hamburg, unter dem Titel "Dorfstraße in Ratzeburg mit blühenden Bäumen und arbeitendem Bauernpaar"

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Expertise

Alexander Pechstein, Dobersdorf

Provenienz

Privatsammlung Amsterdam (bis 1952); Stuttgarter Kunstkabinett, Stuttgart, 15. Auktion, Mai 1952, Kat.-Nr. 2359.; Privatsammlung Heidelberg; Privatsammlung Baden-Württemberg (durch Erbschaft erhalten)

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2020", Düsseldorf 2020
Literatur
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2020", Düsseldorf 2020, S. 102

Im Mai 1919 begibt sich Max Pechstein nach Ratzeburg, um in Ruhe fernab des Hauptstadttrubels Inspiration für neue Gemälde zu finden. Es entstehen eindrucksvolle Werke mit idyllischen Szenen, die er in expressionistischer Manier in aufregenden Farben auf Papier und Leinwand bringt. Passend zu unserem Aquarell »Dorfstraße in Ratzeburg mit blühenden Bäumen« entsteht ein Ölgemälde (s. WVZ Soika 2011 Nr. 1919/12 »Frühlingsblüte«), welches genau denselben Weg mit den Häusern und den Bäumen zeigt. Pechstein malt direkt mit der Leinwand in der Natur vor dem Motiv, wenn das Wetter es jedoch nicht zulässt, zieht er sich in sein Atelier zurück und nimmt sich der Arbeit mit Papier und Aquarellfarben an. Unser Werk ist ein wunderbares Beispiel für die ungebremste Malfreude, die Pechstein während seines Aufenthalts erlebte. Er zeigt uns hier kein natürliches Abbild des beschaulichen Ortes mit seinen kleinen Bauernhäusern und der steil ins Bild ragenden Straße, an der zwei Korbmacher sitzen, sondern vielmehr seine Interpretation des Geschehens. Er nutzt die gesamte Farbpalette, um eine innere Sicht der Dinge, seine Interpretation der Welt darzustellen. Die Bäume schimmern bläulich, die Gesichter in dunklem Orange, die Dächer violett. Alles ist von Farbe durchdrungen und mit deutlichen, dunklen Umrisslinien eingefangen. Die Szene wirkt sehr dynamisch und das Auge des Betrachters wird mit aufregenden Farbkombinationen verwöhnt. Man spürt beim Ansehen dieser alltäglichen Begebenheit, wie frei der Künstler sein malerisches Konzept umsetzen konnte.

Über Hermann Max Pechstein

Der Expressionist Hermann Max Pechstein war Mitglied der „Brücke“, Mitbegründer der Neuen Secession in Berlin. Typisch für Pechstein sind seine leuchtenden Farben, die er in seinen Gemälden und seinen Arbeiten auf Papier in einem spannenden Kontrast zueinander auf den Malgrund setzt.

Weitere Werke
Publikationen zum Werk
Ausstellungen zum Werk