Martin & Brigitte Matschinsky-Denninghoff
Ohne Titel
1985
Messing und Zinn
53 cm
Signiert mit dem Monogramm und "86" datiert unter dem Sockel
Werkverzeichnis Kötzsch/Schwarz 1992 Nr. 495
Privatsammlung Berlin (ca. 1989); Privatsammlung Norddeutschland
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2021", Düsseldorf 2021
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2021", Düsseldorf 2021, S. 88
- Georg W. Költzsch/Annette Schwarz (Hg.), "Matschinsky-Denninghoff. Monographie und Werkverzeichnis der Skulpturen", Köln 1992, Nr. 495
Die Plastik des Künstlerehepaars Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff aus Messing und Zinn auf einem Marmorsockel fordert zur Bewegung auf. Sie lädt den Betrachter dazu ein, sich rundum jede Perspektive anzuschauen. Bei dieser allumsichtigen Betrachtung wird das Faszinierende des Werkes geweckt. Ähnlich einer Schlange, welche sich um einen Ast windet, bahnen sich die linienhaften Strukturen ihren Weg. Sie wirken leicht, elegant und verspielt. Voller Dynamik scheinen sie zu wachsen und nehmen dabei eine aktive Rolle im Raum ein. Ambivalent dazu steht die Schwere des Materials. Die dünnen einzelnen Rohre, welche sich aneinandergesetzt wellenförmig ausbreiten, spiegeln eine Lebendigkeit wider, ohne eine spezifische Lebensform zu imitieren.
Eng um den Sockel geschlungen und darüber im leeren Raum eine nahezu runde Form einschließend scheint die Plastik etwas zu verbergen. Auch hierdurch wird der Betrachter intuitiv in Bewegung versetzt. Er muss sich bewegen, um zu suchen, was versteckt sein könnte.
Bewusst hat das Künstlerehepaar dieses Werk so konstruiert, dass es für Dynamik, Bewegung bei gleichzeitiger Harmonie und Leichtigkeit steht. Ihnen gelang es auf imposante Weise, gemeinsam Skulpturen zu erschaffen, die trotz der unterschiedlichen Charaktere der beiden Künstler und der sehr unterschiedlichen Impulse in völligem Einklang stehen. Motive wie die Impulsivität und Körperlichkeit, welche Martin zugeschrieben werden, sind ebenso deutlich zu erkennen, wie Brigittes Suchen und ihr Gefühl für den umgebenden Raum. Umso beeindruckender ist es, wie vielseitig das Werk der beiden Künstler ist und auf welchen Ebenen die Werke visuell wie auch intellektuell wirken.