Paul Klee
Kunststreit
1932, 203 (U3)
Feder auf Papier auf Karton
25,6 × 47,8 cm
Signiert, "1932 U3" datiert und betitelt auf dem Unterlagekarton sowie rückseitig auf dem Unterlagekarton von fremder Hand "art quarrel drawing by Paul Klee" beschriftet, datiert und "#X153" gestempelt
Werkverzeichnis Paul-Klee-Stiftung 2002 Nr. 5899
Lily Klee, Bern (1940-1946); Klee-Gesellschaft, Bern (1946-1947); Karl Nierendorf, New York (1947); Nachlass Karl Nierendorf, New York (1947-1948); Solomon R. Guggenheim Museum, New York (1948-1973); Marlborough Fine Art, Ltd., London (1973-); Kornfeld & Klipstein, Bern (Auktion 9. Juni 1976, Los 514); Privatsammlung Schweiz; Marlborough Gallery, New York; Privatsammlung New York; Bronxville Art Center, New York; Privatsammlung, New York; Privatsammlung Europa
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2023", Düsseldorf 2023
- Fuji Television Gallery, "Paul Klee", Tokio Sep. - Okt. 1978
- Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2023", Düsseldorf 2023, S. 68
- Galerie Ludorff, "Kunst im Rheinland", Düsseldorf 2023, S. 19
- Zentrum Paul Klee (Hg.), "Klee trifft Picasso", Ausst.-Kat., Berlin 2010, Abb. 20, S. 47
- Paul-Klee-Stiftung/Kunstmuseum Bern (Hg.), "Paul Klee. Catalogue Raisonné. Bd. 6 1931-1933", Bern 2002, Nr. 5899
- Fuji Television Gallery (Hg.), "Paul Klee", Ausst.-Kat., Tokio 1978, Nr. 32
Ein besonderes Highlight unserer Ausstellung „Kunst im Rheinland“ ist die Zeichnung „Kunststreit“ von 1932, die Paul Klee während seiner Tätigkeit als Professor an der Düsseldorfer Akademie anfertigte und die sinnbildlich für die Situation der Moderne in den 1930er Jahren steht. Kurz nach ihrer Entstehung wurde Klee 1934 von den Nazis entlassen und seine – wie auch die Kunst vieler anderer Künstler:innen – als entartet diffamiert.
Die filigrane Zeichnung zeigt mehrere Figuren die sich um eine antik anmutende Büste anordnen und ist die Reaktion des Künstlers auf eine Kritik des Psychologen C. G. Jung an seinem Künstlerkollegen Pablo Picasso. Aufgrund seiner Kunstwerke unterstellte Jung diesem in einem Zeitungsartikel der „Neuen Züricher Zeitung“ öffentlich Schizophrenie. Klee reagierte mit dieser Zeichnung auf den hierauf folgenden Eklat, zu welchem sich zahlreiche Künstler und Kunstinteressierte verpflichtet fühlten.
Die Arbeit befand sich bis 1946 bei seiner Ehefrau Lilly Klee und war bis 1973 in der Sammlung des Guggenheim Museums in New York. Durch glückliche Umstände hat es nach Jahren der Reise den Weg zurück in seine Heimatstadt gefunden.