Renée Sintenis

Kniender Elefant
1936

Renée Sintenis, Kniender Elefant
© © VG Bild-Kunst, Bonn I Foto: Jennifer Rumbach, Köln

Bronze

7 cm

Signiert mit dem Monogramm am rechten Hinterhuf und mit dem Gießerstempel "H. NOACK BERLIN" auf der Unterseite versehen

Werkverzeichnis Buhlmann 1987 Nr. 222

39.000,00 €

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Provenienz

Privatsammlung Berlin

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, Neuerwerbungen Herbst 2024, Düsseldorf 2024
Literatur
  • Ursel Berger/Günter Ladwig (Hg.), "Renée Sintenis – Das plastische Werk", Berlin 2013, Nr. 155
  • Britta E. Buhlmann, "Renée Sintenis – Werkmonographie der Skulpturen", Darmstadt 1987, Nr. 222
  • Senator für Volksbildung/Haus am Waldsee, "Renée Sintenis – Das plastische Werk, Zeichnungen, Graphik", Ausst.-Kat., Berlin 1958, Nr. 64
  • Paul Appel, "Renée Sintenis", Berlin 1947, S. 5

Renate Alice Sintenis wird am 20. März 1888 in Glatz/ Schlesien geboren. Wann sie sich für die kürzere, französische Variante ihres Namens Renée entscheidet – vielleicht auch als Reminiszenz an ihre französischen Vorfahren – lässt sich rückblickend nicht mehr in Erfahrung bringen. Der Schauplatz ihrer Kindheit ist das kleinstädtische Neuruppin. Hier eröffnet sich dem jungen Mädchen eine ländlich geprägte, liebliche Welt mit herumtollenden Haus- und Hoftieren, die später Eingang in ihr künstlerisches Schaffen finden werden. Nach einer Station in Stuttgart siedelt die Familie schließlich nach Berlin über, wo Renée Sintenis von 1908 bis 1912 die Kunstgewerbeschule besucht. Obwohl der Übergang zur freischaffenden Künstlerin nicht bruchlos verläuft, beginnt um 1915 der berufliche Aufstieg und Sintenis wird 1931 in die Preußische Akademie der Bildenden Künste aufgenommen. Hatte sie sich zunächst auch in der Malerei ausbilden lassen, entdeckt sie doch nach kurzer Zeit ihre Vorliebe für die Bildhauerei, die fortan im Mittelpunkt ihres Interesses steht. Das Herausschlagen der Form aus einem Stein mit Meißel und Hammer entspricht dabei jedoch nicht ihrer künstlerischen Intention. Sie ist weniger Bildhauerin, als Plastikerin, die aus weichen, geschmeidigen Materialien wie Wachs und Gips die Modelle für spätere Bronzegüsse formt. Direkt unter ihren Händen findet das Werk gleichsam seinen Ausdruck und seine Form.1 Neben einzelnen Portraits und etlichen Aktdarstellungen ist es vor allem die Tierdarstellung – meist von Pferden, Eseln und Hunden – die der Künstlerin besonders am Herzen liegt und die sich wie ein roter Faden durch ihr künstlerisches OEuvre zieht. Auch die exotische Tierwelt weckt das Interesse der Plastikerin. Regelmäßige Besuche im Berliner Tiergarten sind ihr eine wichtige Inspirationsquelle. Ein herausragendes Werk ist unser »Kniender Elefant«, den sie 1936 in Bronze festhält. Den Rüssel leicht gebogen und die großen Ohren nach hinten geklappt, so hat sich der Dickhäuter auf seinen Hinterbeinen niedergelassen. Trotz seiner imposanten Körpermasse wirkt der »sanfte Riese« leichtfüßig und beweglich. Die Muskeln und Sehnen zeichnen sich deutlich ab und unterstreichen die natürliche Bewegung des Elefanten. Die Bronze bietet Sintenis die Möglichkeit, eine unruhige und manchmal raue Oberfläche zu betonen. All ihren Tierdarstellungen gehen ausführliche Beobachtungen des Naturvorbildes und exakte Bewegungsstudien voraus. Sie sind zurückzuführen auf Reneé Sintenis Bestreben, die individuellen Eigenschaften der einzelnen Tiere herauszuarbeiten. Die Bildhauerin erklärt ihre Herangehensweise wie folgt: »Eines nur habe ich, und zwar den Tieren gegenüber sehr früh gewusst: Jedes Tier soll man in der ihm eigenen Schönheit entwickeln, dann gibt man ihm Erfüllung des Daseins, das Glück seines Lebens, die Beteiligung (sic!), die im Leben selber ruht, und die wir verlernt oder vergessen haben zu erfühlen.“2

1 Vgl. Britta E. Buhlmann, »Renée Sintenis. Werkmonographie der Skulpturen «, Darmstadt 1987, S. 39.

2 Renée Sintenis zit. in: ebd. S. 53. Kat_

Über Renée Sintenis

Die deutsche Bildhauerin Reneé Sintenis wird 1931 als zweite Frau überhaupt in die Preußische Akademie der Künste berufen. Bekannt wurde die Pferdeliebhaberin vor allem für ihre zarten, handlichen Tierplastiken.

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