Stephan Balkenhol

Kleine Kopfsäule
1991

Stephan Balkenhol, Kleine Kopfsäule
© VG Bild-Kunst, Bonn

Wawaholz, farbig gefasst

146 cm

Unikat

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Provenienz

Mai 36 Galerie, Luzern; Privatsammlung Düsseldorf (bis 1992)

Ausstellungen
  • Galerie Löhrl/Mai 36 Galerie/Hamburger Kunsthalle/Mannheimer Kunstverein, "Stephan Balkenhol: Köpfe", Mönchengladbach/Luzern/Hamburg/Mannheim 1991-1992
Literatur
  • Galerie Löhrl (Hg.), "Stephan Balkenhol. Köpfe", Ausst.-Kat., Mönchengladbach 1991, Kat.-Nr. 18

Anfang der 1980er Jahre beginnt Stephan Balkenhol seine bildhauerische Karriere in Hamburg als Schüler von Ulrich Rückriem. Seitdem schafft Balkenhol seine typischen figurativen Holzskulpturen, die er mit dem Beitel aus riesigen Holzstämmen herausarbeitet und anschließend bemalt. Balkenhol schätzt das Material Holz, das er seit jeher benutzt, aufgrund seiner Eigenschaften.

Der Arbeitsprozess ist direkt abzulesen: „Ich arbeite 1:1. Das, was ich mache, ist das Resultat. Diese Arbeitsweise garantiert mir außerdem die größtmögliche Freiheit und Unabhängigkeit.“1

Viele Werke des Künstlers stellen über- oder unterlebensgroße, archetypische Menschen dar, die keine Informationen über Charaktereigenschaft, Alter, Status oder Herkunft geben. Auch unsere Arbeit aus dem Jahr 1991 lässt sich diesen Kategorien zuordnen. Auf einem, an einen Baumstamm erinnernden, hohen Holzsockel ist ein männlicher Kopf platziert worden. Während Haare, Augen und Mund farbig bemalt wurden, ist der Rest des Gesichts naturbelassen. Die Bearbeitungspuren des Holzkopfes sind, trotz Bemalung, noch deutlich sichtbar. Aus dem Gesicht des Mannes lassen sich keinerlei Emotionen ableiten. Nüchtern blickt er in den Raum, ohne etwas Konkretes anzusehen. Er scheint in sich gekehrt und abwesend und strahlt dennoch Präsenz aus, die der Betrachter förmlich spüren kann. Die Skulptur dient ihm als Projektionsfläche, als Spiegel der eigenen Erfahrungen.

Indem Balkenhol nicht, nach kunsthistorischer Tradition, Bildnisse von Herrschern, Fürsten oder Königen darstellt, sondern Archetypen des Durchschnittlichen, des Normalen, setzt er sich auch mit der bildhauerischen Denkmaltradition auseinander und findet in seinen Arbeiten zu einer zeitgenössische Form der Skulptur.

1 Interview mit Stephan Balkenhol: Holz entspricht meinem Temperament,

in: Glasner, Barbara/Ott, Stephan: Wonder Wood: Holz in Design, Architektur

und Kunst, Basel 2012, S.35

Über Stephan Balkenhol

Stephan Balkenhol zählt den bedeutendsten Wegbereiter der zeitgenössischen, figurativen Plastik. Bekannt wurde er für seine aus Holz geschnitzten, bunt gefassten Skulpturen, die gewöhnliche Menschen abbilden.

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