Winfred Gaul, Diamond Blues I

Polyvinylacetat auf Leinwand aufgezogen auf Hartfaser

Signiert und "67" datiert mit einer Schablone auf der Rückseite

Werkverzeichnis Romain 1993 Nr. 480

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Provenienz

Sammlung Dr. Max Weinsziehr, Düsseldorf; Privatsammlung Rheinland

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2024", Düsseldorf 2024
  • Westfälischer Kunstverein Münster/Städtische Kunstsammlungen Ludwigshafen/Kunsthalle Bielefeld/Ulmer Museum, "Winfred Gaul. Retrospektive 1953-1973", Münster/Ludwigshafen/Bielefeld/Ulm 1973/74
Literatur
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Frühjahr 2024", Düsseldorf 2024, S. 30
  • Lothar Romain, "Winfred Gaul. Werkverzeichnis Bd. II Gemälde 1962-1983", Düsseldorf 1993, Nr. 480

Nach seiner Bildhauerausbildung studiert Winfred Gaul von 1950 bis 1955 bei Willi Baumeister und Manfred Henninger in Stuttgart Malerei. Beeinflusst von der Nachkriegsabstraktion bedient er sich zunächst einer informellen Bildsprache. Doch zunehmend missfällt ihm das in dieser Zeit virulente Künstlerbild des Malerheroen und dessen Einschreibung in die Leinwand. Daher widmet sich Gaul bald einer analytischen Malerei, die sich auf das Elementare der Malerei – Fläche und Farbe – konzentriert.

Zu Beginn der 1960er werden Gauls Arbeiten zunehmend minimalistischer und seine gedämpften, erdigen Töne weichen sehr intensiven Farben. Seine Experimente mit Leinwandformen und Farbflächen durchziehen sein gesamtes Werk bis in die 1970er Jahre. »Diamond Blues I« aus der Serie der Verkehrszeichen und Signale ist ein prägnantes Beispiel für Gauls Stil dieser Zeit. Zentral befasst sich Gaul mit der Korrelation von Format und Inhalt des Bildes sowie ihren Widersprüchen. Die Wahl eines runden Bildgrundes, der an ein Tondo aus Renaissance-Zeiten erinnern mag, übernimmt im Werk Gauls vielmehr die zeitgenössische Tendenz zum Shaped Canvas. Das auf die Spitze gestellte Quadrat verwendet er mit Vorliebe und findet – zusammen mit der runden Form des Bildträgers – seine Analogie im Schilderwald der Großstadtstraßen, wo er seine Gemälde auch teils präsentiert. Gaul greift so ein alltägliches Massenprodukt auf und definiert es neu. Ein Ansatz, der aus der Pop Art bekannt ist, von Gaul jedoch ganz anders interpretiert wird. Die vom Kunstwerk hervorgerufene Irritation bei der Betrachtung setzt sich in der Farbigkeit fort, denn die beiden strahlenden Rottöne sind nicht identisch. Eben dieser Moment des Studierens und Verstehens des Malprozesses interessiert Gaul seit Beginn an.

Über Winfred Gaul

Winfred Gaul wurde 1928 in Düsseldorf geboren. Nach einer Bildhauerlehre studierte er von 1950 bis 1953 bei Willi Baumeister und Mannfred Heinniger an der Kunstakademie in Stuttgart. 1955 schließt er sich der Düsseldorfer Künstlervereinigung Gruppe 53 an, die zu einer der Keimzellen des deutschen …

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