Der Himmel als Atelier
Yves Klein und seine Zeitgenossen
Die Ausstellung. „Atelier Himmel“ offenbart Yves Kleins ästhetische Verbundenheit mit Künstlergruppen wie zum Beispiel die Gutai in Japan, die Spatialisten in Italien, ZERO in Deutschland und die Gruppe NUL in den Niederlanden. Als „Maler des Raums“ projizierte Yves Klein mit ihnen die Kunst in eine neue Odyssee. Der Himmel, die Luft, die Leere und der Kosmos bildeten das immaterielle Atelier, das den für die Neuerfindung der Kunst und der Beziehung des Menschen zur Welt nach der vom Krieg ausgelösten Tabula rasa geeigneten Rahmen bot. [scrollen zum Weiterlesen]
Werke von Günther Uecker, Otto Piene und Heinz Mack in der Galerie Ludorff
Indem er die unendlichen Weiten zu einem Gemälde werden ließ, setzte Yves Klein bereits 1946 seinen Namen auf die Rückseite des Himmels. Die Spatialisten um Lucio Fontana wiederum waren darauf konzentriert, „im Himmel künstliche Formen, wunderbare Regenbögen, erscheinen zu lassen“. Die neuen plastischen Strategien wollen die als Hindernis für Freiheit betrachtete Materialität des Kunstwerks umgehen und dringen mit Gesten, die das Werk wie bei Lucio Fontanas durchschnittenen oder gelochten Gemälden der Unendlichkeit öffnen, in das Gebiet der Monochromie, der Leere und des Lichts vor.
Die entstehende Galaxien andeutenden Lichtwerke von Günther Uecker, Otto Piene und Heinz Mack machen ihre Ängste angesichts eines drohenden Atomkrieges latent sichtbar. Der Körper wird zum Seismographen dieses akuten Bewusstseins, dass der Mensch Wege finden muss, der verwundeten Erde zu entkommen, ihr zu entkommen oder sie wieder fruchtbar zu machen.