Günther Uecker
Der 1930 in Wendorf geborene Günther Uecker beschäftigte sich während seiner Zeit an der Kunstakademie Düsseldorf von 1955 bis 1957 zunächst mit der Kunst des sozialistischen Realismus und abstrakter Kunst. Schon damals begann er Skulpturen, Grafiken und Malereien unter Einsatz von Eisennägeln verschiedener Größe zu erstellen, welche sich von da an als Gestaltungsmittel wie ein roter Faden durch sein breit gefächertes Œuvre ziehen. Er benutzt diese unter anderem zur Fertigung von Prägedrucken und zur Anordnung spiral- und konzentrisch-kreisförmiger Nagelfelder auf Leinwand über Holz. In starkem Kontrast zu seinen in ihren Bewegungsmustern harmonisch wirkenden Arbeiten stehen die Alltagsgegenstände, Kleider und Möbel, die er verfremdet, indem er deren Oberflächen mit Nägeln versieht. Die Themen der Bewegung und des Zusammenspiels von Licht und Schatten, welche sich in seinen Werken offenbaren, gewinnen für ihn zunehmend an Bedeutung, als Uecker sich im Jahr 1961 der von Otto Piene und Heinz Mack gegründeten Künstlergruppe »ZERO« anschließt und mit kinetischer Lichtkunst beschäftigt.