Michelangelo Pistoletto

1933, Biella, Italienlebt & arbeitet in Turin

Michelangelo Pistoletto (geb. 1933 in Biella) gehört zu den wichtigsten Künstlern der italienischen Arte Povera. Bekannt wurde er in den 1960er-Jahren mit seinen Mirror Paintings: figurative Siebdrucke auf hochglanzpoliertem Edelstahl, die das Spiegelbild des Betrachtenden mit ins Bild holen. Mit dieser einfachen, aber wirkungsvollen Technik stellte er die klassische Bildordnung auf den Kopf – und rückte die Rolle des Publikums ins Zentrum der Kunst. Mitte der 1960er-Jahre entstanden die Oggetti in meno (Minus Objects), eine Reihe scheinbar beiläufiger Skulpturen aus alltäglichen Materialien. Sie gelten als ein Schlüsselmoment der Arte Povera: nicht nur wegen ihrer Materialwahl, sondern vor allem, weil sie das Denken in geschlossenen Werkgruppen, Stilen oder Signaturen ablehnten. In den folgenden Jahrzehnten verlagerte Pistoletto seine Arbeit zunehmend in soziale und performative Zusammenhänge. Mit der Gruppe Il Zoo entwickelte er ab 1968 ein offenes Atelierformat, in dem Künstler, Musiker, Schauspieler und Besucher gemeinsam agierten. 1998 gründete er Cittadellarte in seiner Heimatstadt Biella – ein Ort für künstlerische Praxis im Dialog mit Politik, Bildung, Wirtschaft und Ökologie. Pistoletto war mehrfach Teilnehmer der Biennale von Venedig und wurde 2003 mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Seine Werke befinden sich in bedeutenden Sammlungen weltweit, darunter das Museum of Modern Art in New York, das Centre Pompidou in Paris und die Tate Modern in London.

Ausgewählte Werke
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