TEFAF Maastricht
TEFAF Maastricht

9. – 14. März 2024
Stand 483

Maastricht

Es war uns eine Freude, Sie auch 2024 wieder in Maastricht zu begrüßen.

Preview: 7. & 8. März
Reguläre Laufzeit: 9. - 14. März 2024

UNSERE HIGHLIGHTS

HERMANN MAX PECHSTEIN

Max Pechstein gehört zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Expressionismus. Er war Mitglied in der Künstlergruppe »Brücke« und galt seit 1910 außerdem als treibende Kraft der »Neuen Secession«. In tiefer Bewunderung für André Derain, Henri Matisse und Vincent van Gogh finden sich, vor allem in den frühen Arbeiten des Künstlers, die Einflüsse dieser Künstlerkollegen wieder. Charakteristisch für Pechsteins Kunstwerke sind eine leuchtende, kräftige Farbpalette, die er in spannungsvollen Kontrasten zueinander auf den Malgrund komponierte.

GÜNTHER UECKER

Das 2005 entstandene Werk „Wind“ von Günther Uecker erzählt von Gegensätzen: Härte und Weichheit, Energie und Kontemplation, Stille und Bewegung. Aus der Ferne erinnern die in die Leinwand gehauenen Nägeln an Gräser die sich im Wind sanft hin- und herwiegen und dazu auffordern mit der Hand hindurchstreifen zu wollen. Aus der Nähe ist die harte Arbeit zu erkennen, die der Künstler in dieses Werk gesteckt hat, indem er Hunderte Zimmermannsnägel in die weiß getünchte Leinwand geschlagen hat. Diese sind in wechselnder Richtung und wellenförmiger Reihenfolge platziert, das Bild eröffnet sich in den dreidimensionaler Raum, der sich je nach Lichteinfall verändert und Lebendigkeit verströmt, fast so als würde das Werk atmen. Ueckers Arbeiten sind vielfältig und komplex, der Einfachheit seiner Materialien ist er jedoch meist treu geblieben. So entstand im Laufe der Jahrzehnte ein Oevre voll von Kraft, Energie und Schönheit.

MAX LIEBERMANN

„Das Unsichtbare sichtbar zu machen, das ist, was wir Kunst nennen.“

Max Liebermann, 1922

Ausgehend vom in dunklen Erdtönen gemalten Naturalismus seines Frühwerks entwickelt Max Liebermann, inspiriert von den französischen Impressionisten, Gemälde mit skizzenhaften Pinselstrich, kräftigen Farben und typisch impressionistischen Lichtpunkten, die man auch noch in seinen späten Wannseebildern findet. Für ihn sind es die Komposition, das Licht, die Farbe und ihr Auftrag, die das Werk bestimmen.

Max Liebermanns "Schulgang in Laren" von 1898 befand sich seit 1955 in Privatbesitz und ist nun erstmals wieder zu sehen. 1884 besuchte Liebermann das niederländische Künstlerdorf Laren zum ersten Mal und kehrte mehrmals dorthin zurück. In Laren sind viele Skizzen entstanden, die er später in seinem Berliner Atelier auf Leinwand ausgearbeitet hat, so auch unser Werk. Auch im Sommer 1898 weilte Liebermann in Laren und fertigte diverse Skizzen, er befasste sich besonders mit der Darstellung von Schülerinnen auf dem Schulweg der lokalen Mädchenschule, sie sind der wichtigen Werkgruppe "Schulgang in Laren" zuzuordnen. Es gibt heute drei bekannte Fassungen in Öl dieses Themas (vgl. Eberle 1898/3 und 1898/4) - eine befindet sich in Privatbesitz, die andere in der Eremitage in St. Petersburg - sowie unser vorliegendes Werk. Bei der Betrachtung des Werkes fällt besonders die einzigartige Lichtführung auf, Liebermann gelingt ein eindrückliches Licht- und Schattenspiel der unter dem Blätterdach der Bäume eingefangenen Szenerie. Zusätzlich erzeugt der Gegensatz von Dynamik und Statik für Bewegung im Bild, die starren, vertikal den Bildraum durchlaufenden Baumstämme stehen der Dynamik der zum Schulhaus eilenden Kinder entgegen.

ALEXANDER KANOLDT

Alexander Kanoldt hielt sich häufig im kleinen Städtchen Klausen in Südtirol auf. Auch 1920 zog es den Künstler erneut nach Klausen und es entstanden einige Stadtansichten, auch »Stadt im Tal III« ist während dieses Aufenthaltes angefertigt worden. Die Bäume im Vordergrund umrahmen die Stadtansicht und geben den Blick frei auf ein horizontloses Häusermeer mit dem am linken Bildrand erkennbaren Kirchturm von St. Andreas. Während frühere Fassungen desselben Motivs formal noch den Kubismus der 1910er Jahre spiegeln, hat sich in unserem Gemälde die Gestaltungsweise dem Stil der beginnenden Neuen Sachlichkeit angepasst: Kanoldt ›versachlicht‹ die in zurückgenommener Farbigkeit verfasste Ansicht, ohne sie kubistisch zu vereinfachen.