Christian Rohlfs
Cannablüten
1932
Wassertempera und Kreide auf Bütten
48 × 33 cm
Signiert mit dem Monogramm und "32" datiert
Aufgenommen in den Nachtrag des Werkverzeichnisses unter der Nr. CR 117/98
Prof. Dr. Paul Vogt, Essen
Privatsammlung Schweiz
- Galerie Ludorff, "Christian Rohlfs. Magie der Farben", Düsseldorf 2013
- Ernst Barlach Haus, "Christian Rohlfs - Magie der Farben", Wedel 2013
- Schloß Opherdicke, "Christian Rohlfs - Magie der Farben", Holzwickede 2012
„Wenn die Malerei im Blumenstillleben ihre sinnlichen und emotionalen Ausdrucksfähigkeiten zu erproben und zu feiern vermag, so geben die Werke von Christian Rohlfs dafür gültige Beispiele. Grundlage bleibt indessen die Augenlust an der Natur, vom Künstler stets bewahrt [...] Gewiss stimuliert die Freude am Blühen generell auch das künstlerisch-„wissenschaftliche“ Beobachten botanischer Formen in ihren Wachstumszusammenhängen. Feinmalerische Naturtreue war jedoch eine entscheidende Bedingung der Blumendarstellung nur vom fünfzehnten bis achtzehnten Jahrhundert. Freilich setzen stärkere künstlerische Abstraktionsprozesse, wie sie durch die Impressionisten, Neoimpressionisten und Symbolisten entwickelt wurden, sorgfältige Naturstudien voraus. Vermittels der Blumenmalerei mit größerer oder geringerer Naturtreue können allgemein Emotionen des Schaffenden ausgedrückt und ebenso im Betrachtenden erregt werden; Auswahl, kompositorische Anordnung, Umgebungscharakterisierung, Farb- und Lichtakzente tragen zur Gefühls- und Stimmungserzeugung bei [...] Einen höchsten Grad der Abstraktion erreichen (im Spätwerk von Christian Rohlfs) Blumendarstellungen, wenn lediglich Blüten, abgetrennt von ihren Pflanzenkörpern, gelegentlich Einzelblumen vor einem Lichtgrund oder einem Lichtmedium schweben, oder wenn Blüten Bestandteile dekorativer Ornamente bilden, wenn also jeder realistische Bezug zu Erde, Wasser, Topf, Vase und dergleichen fehlt.“1)
Anmerkungen.:
1) Friedrich Gross: „Vergängliche“ Schönheit. Blumenleben aus der Farb-Form bei Christian Rohlfs, in Katalog der Ausstellung: Christian Rohlfs, Braunschweig, Rostock, Halle 1993, S. 21 ff.