Hans Hartung, KP1972‑3
© VG Bild-Kunst, Bonn

Acryl auf Papier

30 × 30,2 cm

Signiert, "1‑1-73" datiert und "A Colette très cordialement Hans Hartung" gewidmet sowie rückseitig "K.P.1972-3" betitelt und "le 9. 3. 74" datiert sowie "PHOT. J 73 D" und "30 x 30,2 cm" beschriftet

Das Werk ist aufgenommen in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Stiftung Hans Hartung und Anna-Eva Bergman, Antibes und im Archiv der Stiftung registriert

39.000,00 €

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Provenienz

Atelier des Künstlers; Sammlung Colette Broglie (Geschenk des Künstlers, -2021); Rossini, Paris (Auktion 7. Juli 2021, Los 97); Privatsammlung Schweden (2021-2023)

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, Neuerwerbungen Herbst 2024, Düsseldorf 2024

Unser Werk »KP1972-3« des Künstlers Hans Hartung ist ein markantes Beispiel für die Kunstrichtung des Informel. Das Informel, als dessen Wegbereiter Hartung gilt, blüht in den Nachkriegsjahren auf. Es stellt den Ausdruck innerer Zustände und Emotionen in den Vordergrund, ohne sich dabei an formalen Regeln zu orientieren. Der Verzicht auf objektive Darstellungen unter Einsatz eines spontan-gestischen Pinselduktus bildet die Essenz dieser Strömung. Gemalt sind die Pinselbahnen nicht mehr durch rationale Überlegungen, sondern durch das Unterbewusste.

»KP1972-3« zeichnet sich durch die Verwendung dynamischer, nahezu vertikaler Linien aus, die in kräftigem Schwarz, leuchtendem Gelb und intensivem Blau ausgeführt sind. Diese Farbkombination ist typisch für Hartungs Malerei in den 1970er Jahren, einer Zeit intensiver künstlerischer Aktivität. Die Farben scheinen auf dem Papier zu pulsieren und miteinander zu interagieren, wodurch eine visuelle Spannung entsteht. Die nebeneinander verlaufenden Linien vermitteln das Gefühl einer sanften, aufstrebenden Bewegung. Diese wird betont von den darunterliegenden Farben Blau und Gelb, die eine Energie erzeugen, die uns in ihren Bann zieht.

Das Jahr 1972 war für Hartung persönlich und künstlerisch bedeutsam. Seine Arbeiten dieser Phase zeugen von einer intensiven Beschäftigung mit dem eigenen künstlerischen Ausdruck und der Weiterentwicklung seiner Technik. Die Nutzung unkonventioneller Werkzeuge, wie Kämmen oder selbstgefertigten Bürsten, belegt seinen experimentellen Ansatz, der es ihm ermöglichte, einzigartige Texturen und Effekte zu erzielen.

»KP1972-3« vereint Hartungs technische Virtuosität mit spontaner Energie und emotionaler Tiefe und steht exemplarisch für seinen bedeutenden Beitrag zur abstrakten Kunst des 20. Jahrhunderts.

© VG Bild-Kunst, Bonn

Über Hans Hartung

Der deutsch-französische Maler Hans Hartung zählt zu den führenden Vertretern der sogenannten École de Paris, deren informelle Bildsprache für die Malerei der 1940er und 50er Jahre kennzeichnend war.

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Ausstellungen zum Werk
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